Die teuersten Firmen werden an der kolumbischen Börse gehandelt, die billigsten an der griechischen: Eine neue Rechnungsart zeigt überraschende Ergebnisse.  

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Wie misst man den Wert eines Aktienmarktes? Die Frage trieb Experten schon lange um. Eine Methode ist die sogenannte «P/E-Ratio», also das Kurs-Gewinn-Verhältnis. Ist es niedrig, so ist der Aktienmarkt unterbewertet, ist es hoch, so ist er überbewertet.

Durch den Ökonomen Robert Shiller wurde ein anderes Mass berühmt, das «CAPE»-Ratio, übersetzt «Cyclically adjusted price earnings ratio». Dieses setzt Die Marktkapitalisierung ins Verhältnis zum durchschnittlichen Gewinn der vergangenen 10 Jahre.

Die Billigsten Märkte

Mebane Faber Research hat anhand dieser Berechnung eine Liste erstellt, welche Aktienmärkte die billigsten der Welt sind, welche die teuersten. Vergleicht man diese mit dem Kurs-Gewinn-Verhältnis, stimmt sie nicht immer überein.

Gemessen am Cape-Ratio ist Griechenland momentan der billigste Markt, mit einem Ergebnis von 2,87. Geht man vom Kurs-Gewinn-Verhältnis aus, ist es Russland mit 6,2, Griechenland liegt dann bei 14,8. Die Schweiz liegt in beiden Berechnungen mit 17,5 (Cape) und 19 (P/E) relativ hoch. Deutschland kommt jeweils im Mittelfeld zu liegen.

USA überteuert

Die USA hingegen gehören zu den teuersten Aktienmärkten der Welt – mit einem Wert von 22,05. Teurer sind nur noch Chile (22,3), Indonesien (25,4), Peru (33,2) und Kolumbien (34).

Hier die komplette Liste mit P/E und Cape-Ratio im Vergleich. Die Ökonomen von Cambria Quantitative Research setzen auf die zyklische Anpassung. Ihr Rat an Investoren: «Wie immer: Buy low, sell high.»

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Quelle: Mebane Faber, Cambria Quantitative Research