Der Goldpreis stabilisiert sich nun knapp unter 1260 Dollar je Unze. Laut diversen Bank-Analysten ist die Talfahrt aber nicht vorbei.

Der Wertverlust von Gold seit Beginn der Preiskorrektur beläuft sich mittlerweile auf 66 Milliarden Dollar. Der Preis ist sogar unter das Niveau gefallen, das einige Goldminen brauchen um Break-even zu arbeiten, wie einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zu entnehmen ist. Bereits mussten erste Goldminen Abschreiber auf ihren Bilanzwerten ankündigen.

Plötzlich sehen alle schwarz

Am 28. Juni dieses Jahres verzeichnete Gold mit 1'180.50 Dollar je Unze den tiefsten Stand der letzten 34 Monate. Die drastische Preiskorrektur hat zahlreiche Goldprognostiker dazu bewogen, ihre Preisziele der veränderten Situation anzupassen. So sagen die Goldanalysten von Goldman Sachs voraus, dass der Unzenpreis Ende 2014 auf 1'050 Dollar notiere.

Credit Suisse ihrerseits sieht Gold in etwas zwölf Monaten auf 1'150 Dollar. Pessimistisch sind die Goldanalysten der Danske Bank: Sie sehen den Goldpreis auf 1'000 Dollar, und zwar schon in drei Monaten.

Weitere Banken wie Morgan Stanley, BNP Paribas oder UBS haben ihre Goldprognosen bereits letzten Monaten nach unten korrigiert. Zurzeit notiert Gold knapp unter 1'260 Dollar.

Rekordquartalsverlust

Allein im laufenden Jahr büsste Gold 25 Prozent seines Wertes ein, wovon 23 Prozentpunkte allein auf das zweite Quartal entfielen. Es ist das der grösste Wertverlust in einem einzigen Quartal seit 1920, seit Bloomberg damit begann, die Goldpreisentwicklung aufzuzeichnen.

Dafür mitverantwortlich waren Verkäufe von Exchange Traded Products (ETP) durch Investoren, die sich in den letzten sechs Monaten auf 586,5 metric tons beliefen. Das ist eine grössere Menge, als die Goldminen Südafrikas in drei Jahren fördern.

Auslöser Ben Bernanke

Gemäss der von der US Commodity Futures Trading Commission geführten Statistik waren Hedge funds und weitere grosse Spekulanten in den letzten sechs Jahren nie mehr so bearish auf Gold. Die Kontrakte für Leerverkäufe haben fast Rekordniveau erreicht, nachdem Fed-Chef Ben Bernanke am 19. Juni ankündigte, dass das Fed beabsichtige, die Versorgung des Marktes mit billigem Geld gelegentlich einzustellen.