Christian Hafner wurde im Zuge des US-Steuerstreits Anfang 2012 als Leiter der Zürcher Niederlassung der Privatbank Wegelin beurlaubt. Nun hat er eine neue Herausforderung angenommen.

Christian Hafner (Bild) hat sich selbständig gemacht, wie Recherchen von finews.ch ergaben. Seit kurzem betreibt er im Zürcher Seefeld-Quartier die Firma Consilium Hafner AG.

Die Gesellschaft bezweckt gemäss eigenen Angaben «Beratungen aller Art, insbesondere die Beratung von Anlegern und Investoren und das Interim- und Projektmanagement für Finanzdienstleister und Non-Profit-Organisationen».

Keine simplen Tipps

Persönliche oder unternehmerische Entscheide seien oft komplex, sei es im Finanziellen oder bei notwendigen Veränderungen. Jede Situation sei anders – mit unterschiedlichen Abhängigkeiten, Erwartungen und Ansprüchen, lässt Hafner verlauten.

Wer habe sich dabei nicht schon überfordert gefühlt oder sei gar nicht mehr in der Lage zu handeln. Dann sei Hilfe von aussen nötig, doch simple Tipps würden höchstens kurzfristig helfen. Wirkungsvoll sei nur eine Stärkung der eigenen Kompetenz.

Umstrittene Rolle

Genau hier setze Consilium Hafner an, heisst es auf der Website des im vergangenen März gegründeten Unternehmens.

Wie erinnerlich spielte Hafner als geschäftsführender Teilhaber eine zentrale Rolle bei den umstrittenen US-Kunden, welche am Ende der ältesten Schweizer Privatbank Wegelin das Genick brachen, wie auch finews.ch berichtete. Vor diesem Hintergrund war er im Januar 2012 von Wegelin beurlaubt worden.

In den Fussstapfen von Konrad Hummler

Gemäss eigenen Angaben bringt Hafner Erfahrungen in den Bereichen Finanzierungen, Vermögensberatung, Projektleitung sowie Organisationsführung in das neue Unternehmen mit ein, das vorerst als Einmann-Betrieb operiert.

Wie sein früherer Mitpartner, Wegelin-Teilhaber Konrad Hummler, der sich unter anderem auch als hoch talentierter Publizist von Anlage-Kommentaren einen Namen gemacht hatte, veröffentlicht nun auch Hafner seine Einschätzungen («Medial Auffälliges»).

Aufmerksamer Leser und Zuhörer

Die Kommentare würden in unregelmässigen Abständen erscheinen, lässt Hafner verlauten. Er sehe sich dabei weniger als Editorialist, sondern vielmehr als aufmerksamer Leser und Zuhörer, der die Inhalte in den Zusammenhang mit wirtschaftlich, politisch oder finanziell Relevantem setze.

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