Die derzeitige Schuldenkrise ist kein Einzelfall in der griechischen Geschichte. Seit 1826 kam Athen fünf Mal seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nach.

Böse Zungen verfolgen die Misswirtschaft Griechenlands mit den Staatsschulden zurück ins 4. Jahrhundert vor Christus, mit dem Hinweis, dass der damalige Geldgeber, der Tempel von Delos 80 Prozent seines Kredits ans Bein streichen musste. Dies stellt ein Autor auf der Newsplattform «Investopedia» fest. Der erste Staatsbankrott war die Folge eines aussergewöhnlichen Finanzbedarfs für den griechischen Befreiungskrieg, der 1821 begann.

Die fünfte und letzte Zahlungsunfähigkeit kam mit der Grossen Depression 1932 unter dem damaligen Premierminister Eleftherios Venizelos. Der heutige Finanzminister Athens, Evangelos Venizelos, der eine zentrale Rolle bei allen Verhandlungen mit der EU spielt, ist aber nicht mit diesem verwandt.

1826, 1843, 1860, 1894, 1932

Man muss aber nicht derart weit zurückgehen in der Geschichte, um die Problematik eines sorglosen Umgangs mit (geliehenem) Geld zu studieren. Die Jahre 1826, 1843, 1860, 1894 und 1932 stehen für grosse oder totale Verluste, welche Gläubiger auf Kredite erlitten, die sie den Griechen gewährt hatten. Damit tragen die Hellenen aber nicht die rote Laterne in der Kolonne der schlimmsten Schuldner.

Venezuela und Ecuador sind schlimmer

Ecuador und Venezuela bringen es auf je zehn Staatspleiten. Frankreich hatte in seiner Geschichte immerhin 9 Schuldenschnitte zu verzeichnen, den ersten im Jahr 1558 und den letzten am Ende des napoleonischen Zeitalters, 1812. Die Liste der Staatsbankrotte ist im Übrigen ein ebenso langes wie unschönes Dokument.

Aktueller Schuldenbarometer

Noch wird seitens der EU fieberhaft daran gearbeitet, einen Staatsbankrott zu vermeiden. Ein Blick auf den «Reuters»-Schuldenbarometer ist aber kein erbauener Anblick.

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