Die von Abu Dhabi kontrollierte Schweizer Falcon Private Bank will weitere Geldhäuser mit bis zu 4 Milliarden Franken an Kundengeldern übernehmen.

Anfang Oktober gab die Falcon Private Bank bekannt, die Londoner Clariden Leu Europe zu kaufen. Dabei handelt es sich um einen Ableger der einstigen Credit-Suisse-Privatbankentochter, die Vermögens- und Anlageverwaltungsdienste für Privatkunden in den Kernmärkten Osteuropa, Naher Osten und Afrika sowie in weiteren Schwellenmärkten anbietet.

Auch finews.ch berichtete darüber. Über den Kaufpreis wurden seinerzeit keine Angaben gemacht. Mitgeteilt wurde lediglich, dass diese Einheit rund 2 Milliarden Franken an Depots betreute.

Evaluationsprozess am Laufen

david_pinkerton_2Mit dem Clariden-Leu-Deal gibt sich die Falcon Private Bank allerdings nicht zufrieden. Sie hält nach weiteren Übernahmeobjekten Ausschau, wie die Nachrichtenagentur «Reuters» am Montag meldete.

Gemäss Chief Investment Officer (CIO) David Pinkerton (Bild) gibt es zwar keinen Zeitrahmen für eine allfällige Akquisition, aber man schaue sich doch um und interessiere sich für Banken mit Vermögenswerten zwischen 500 Millionen Franken und 4 Milliarden Franken. In Vergleich: Die Falcon Private Bank verwaltet rund 12 Milliarden Franken.

«Wir haben einen Evaluationsprozess am Laufen, sind uns aber auch bewusst, dass jede Akquisition erfolgreich integriert werden muss», betonte Pinkerton an einer Pressekonferenz am Montag. Im Fokus habe man Institute mit einer vergleichbaren Klientel.

Erfreulicher Neugeld-Zufluss

Angesichts der verschärften regulatorischen Bestimmungen und der unaufhaltsam steigenden Kosten in der Informatik sei es vor allem viele kleinere Institute mit Kundengeldern im Umfang von einer Milliarde Franken immer schwieriger, sich in der Branche zu behaupten, so Pinkerton weiter.

Wie CIO Pinkerton weiter sagte, wolle man kein US-Institut übernehmen. Die Bank mit Sitz in Zürich verbuchte im laufenden Jahr einen Neugeld-Zufluss von 870 Millionen Dollar, wovon rund 245 Millionen Dollar aus dem Nahen Osten.

Unter der Kontrolle des Staatsfonds

Die Falcon Private Bank gehört der Firma Aabar Investments. Dabei handelt es sich um eine Tochtergesellschaft der International Petroleum Investment Company – im Prinzip der Staatsfonds des Emirats von Abu Dhabi. Falcon war der Private-Banking-Arm des US-Versicherungskonzerns AIG. Aabar übernahm das Unternehmen im April 2009.

Die Falcon Private Banking ist neben der Basler Bank Sarasin auch eine Hauptaktionärin der Schweizer Bank Zweiplus.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.35%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
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  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
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  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
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  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
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