Kein Ende der Einsparungen bei Europas Banken: Ein Report der weltweit tätigen Beratungsfirma Ernst & Young sagt harte Zeiten im nächsten Jahr voraus.

Die Stimmung in der Bankenbranche Europas wird zurückhaltend sein. Das sagen die Experten von Ernst & Young in ihrem European Banking Barometer voraus, welches in dieser Woche veröffentlicht wurde.

Angesichts der weiter schwelenden Euro- und Staatsschuldenkrise und dem ungünstigen Geschäftsumfeld seien Kosteneinsparungen, vor allem beim Personal, ganz oben auf der Liste der Banken, schreiben die Autoren.

270 Institute befragt

270 Banken in Belgien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Italien, den Niederlanden, Österreich, Polen, der Schweiz, Skandinavien und Spanien wurden für den Report befragt. 45 Prozent von ihnen rechnen damit, dass sich die Mitarbeiterzahl in den kommenden Monaten weiter reduziert. Vor allem in den Niederlanden (70 Prozent) und Grossbritannien (64 Prozent) sind die befragten Banken pessimistisch.

Eine der grössten Sorgen der Banken ist die Eurokrise. Vor allem in der Schweiz, Italien, Spanien und Frankreich nannten besonders viele Banken sie als einen der grössten Negativ-Einflüsse.

Investmentbanking hat schlechte Karten

Innerhalb der Branche steht es besonders ums Investmentbanking schlecht. Nur ein Viertel aller Befragten geht davon aus, dass sich die Situation dort in nächster Zeit bessert.

Fast alle befragten Banken in der Schweiz rechnen damit, dass sich die Bankenlandschaft ändern wird. Mehr Konsolidierung, neue Geschäftsformen und Zusammenschlüsse würden dafür sorgen, dass die Industrie wieder auf Kurs kommt. 

UBS ist beim Stellen streichen internationale Spitze

Die UBS ist international gesehen mit ihrem Job-Abbau am weitesten gegangen.

Pessimistischer ist man da in Grossbritannien. Dort rechnet nur eine von zehn Banken mit einer signifikanten Konsolidierung in den nächsten drei Jahren.

Zum Report: Ernst & Young European Banking Barometer

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