Die Grossbank Credit Suisse will die Boni für ihre Mitarbeiter offenbar um 20 Prozent kürzen. Auch bei der UBS dürfte der Topf für Leistungen im letzten Jahr kleiner werden.

Die Credit Suisse (CS) schüttet ihren rund 48'000 Beschäftigten noch rund 2,3 Milliarden Franken an Bonuszahlungen aus, darin enthalten sind auch die leistungsabhängigen Vergütungen des oberstes Managements, wie Recherchen der Zeitung «Der Sonntag» ergeben haben.

Die rund 14'000 Beschäftigten der Einheit Private Banking – mit vielen Beschäftigten in der Schweiz – sollen zwischen 400 und 500 Millionen aus dem Topf erhalten, wie es weiter heisst. Pro Kopf entspräche dies einem Betrag von 28'000 Franken.

Seit vier Jahren immer weniger

Den grössten Anteil dürften erneut die rund 20'000 Beschäftigten der Investmentbank einstreichen.

Mit der Verkleinerung des Bonuspools setzt die Credit Suisse einen vor vier Jahren gestarteten Trend fort. Im Jahr 2009 schüttete die Bank ihren Mitarbeitern Bonuszahlungen im Umfang von knapp 7 Milliarden Franken aus – das Dreifache dessen, was jetzt fürs abgelaufene Jahr ausgegeben wird.

Ein CS-Sprecher wollte sich zur Höhe des Bonustopfes nicht äussern. Die Mitarbeiter würden Ende Januar über ihren Bonus informiert, sagte er lediglich.

Druck auch auf die Fixlöhne

Es sei davon auszugehen, dass die Bank für das Jahr 2013 Boni-Zahlungen nochmals in der Grössenordnung von 20 Prozent senken werde, schreibt «Der Sonntag» weiter. Die Ausschüttungen dürften dann noch auf 1,8 Milliarden Franken zu liegen kommen.

Erstmals würden dieses Jahr auch die Grundgehälter zum Thema, nachdem die Bank diese in den letzten Jahren teilweise erhöht hatte. Der Konzernchef der CS, Brady Dougan, versuchte bereits letztes Jahr, die Fixlöhne zu drücken. Er scheiterte jedoch am Widerstand in der Belegschaft.

Dougan selbst wirkt gemäss «Der Sonntag» wenig glaubwürdig, wenn er beim Personal tiefere Fixlöhne durchsetzen will. Im März 2010 habe der Amerikaner einen Sonderbonus von 90 Millionen Franken bezogen.

Tiefere Boni auch bei der UBS

Auch für die UBS dürfte der Bonustopf für Leistungen des vergangenen Jahres kleiner werden, wie es weiter heisst. Die Bank hat bereits angekündigt, dass sie wegen des Libor-Falles einen massiven Verlust von 2 bis 2,5 Milliarden Franken erwartet.

Es sei daher davon auszugehen, dass der Topf für Boni erstmals unter die Marke von 2 Milliarden Franken fällt, wie die Wochenend-Zeitung folgert. Im Jahr 2008 hatte die Bank noch Boni in der Höhe von 8 Milliarden Franken ausgeschüttet.

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