Um ihre Bilanz zu verkürzen, wollen die zwei Grossbanken ihre für Finanzinstitute geltende Gebührenordnung für Edelmetall-Konten ändern.

Die UBS und Credit Suisse werden die Gebühren für Edelmetall-Konten deutlich erhöhen. Dies berichtet die britische «Financial Times».

Dieser Schritt deutet laut «Financial Times» darauf hin, dass die Schweizer Banken ihre Grosskunden verstärkt in sogenannte «allocated accounts» umschichten möchte. Die Zeitung beruft sich dabei auf interne Quellen, die mit der Sache vertraut seien.

Im Gegensatz zum «unallocated account» wird dem Gold- oder Silberanleger kein Anteil an der gesamten von der Bank gelagerten Gold- oder Silbermenge garantiert, die Barren können dem Kunden direkt zugeordnet werden.

Kapitalreserven für die Bilanz

Die Erhöhung hat offenbar bilanztechnische Gründe. Denn Banken müssen «unallocated accounts» in ihrer Bilanz aufführen und vor dem Hintergrund der neuen Basel-III-Eigenkapitalvorschriften entsprechende Kapitalreserven für diese Positionen aufbauen.

Bei Edelmetallen, das dem Kunden direkt zugewiesen wird (allocated accounts), tritt die Bank jedoch nur als Depotstelle auf. Die Finanzhäuser müssen für das im Kundenauftrag verwahrte Gold in diesem Fall keine Reserven bilden.

Während Inhaber von «allocated accounts» bei einem Konkurs der Bank zudem geschützt sind, könnten die Inhaber von nicht zugewiesenem Gold ihre Investition verlieren. Das Edelmetall-Konto ist darüber hinaus von der physischen Deponierung von Edelmetallen zu unterscheiden.

Uneinheitliche Gebührenerhöhung

Die Gebührenerhöhung soll laut «Financial Times» aber nicht einheitlich ausfallen. Den Angaben von Händlern zufolge geht man aber im Schnitt von einer Anhebung um etwa 20 Prozent aus. Grosskunden wie auch Hedge-Funds, andere Banken oder institutionelle Kunden, zahlen etwa 0,05 bis 0,1 Prozent des Goldwertes in «unallocated accounts».

Die Credit Suisse bestätigte auch gegenüber finews.ch eine Anpassung der Gebührenstruktur, die UBS wollte keine Stellung nehmen.