Der Bankpersonalverband schlug vor, das Bankkundengeheimnis abzuschaffen. Ein fataler Fehler, findet Rebeca Garcia von der Schweizerischen Bankiervereinigung.

rebeca_garcia_419x591Rebeca Garcia (Foto) ist Leiterin Kommunikation Europa bei der Schweizerischen Bankiervereinigung.

Älteren Semestern unter unseren geneigten Lesern wird der Ausdruck Schildbürgerstreich noch ein Begriff sein, für alle anderen erklärt der Duden diesen als Handlung, deren eigentlicher oder ursprünglicher Zweck in törichter Weise verfehlt wird.

Einen solchen Schildbürgerstreich schlug unlängst der Bankpersonalverband vor versammelter Medienschar vor. Man solle das Bankkundengeheimnis abschaffen, da dieses der Schweiz und den Bankmitarbeitenden schade.

Abbau von Arbeitsplätzen

Die aufmerksame Schreiberin reibt sich die Augen. Denn dies könnte Folgendes bedeuten: Bankkundengeheimnis abgeschafft – Abfluss von Kundengeldern möglich – weniger zu verwaltende Kundenvermögen realistisch – Abbau von Arbeitsplätzen wäre die Folge.

Und letzteres kann doch gerade nicht das erklärte Ziel des Bankenpersonals sein, der sich die Interessenwahrung der Bankmitarbeitenden und damit schlussendlich auch die Erhaltung von Arbeitsplätzen in der Bankbranche in der Schweiz auf die Fahne geschrieben hat.

Kein Happy End

So braucht man wahrlich kein Schildbürger zu sein, um zu sehen, dass diese Forderung des Bankpersonalverbands eben allenfalls kein Happy End für die Schweizer Bankmitarbeitenden bedeuten könnte. Oder anders gesagt: Auf einen fahrenden Zug zu springen, ohne den Preis und das Ziel der Fahrt zu kennen, kann auch Nicht-Schildbürger teuer zu stehen kommen.