Seit der neuesten Sparrunde sind die IT-Teams der UBS offenbar in Aufruhr. Die Grossbank muss den richtigen Mix aus Eigenbau und «Drittlösungen» finden.

«Wir haben drei grauenhafte Jahre hinter uns. 2012 war derart katastrophal, dass es gar nicht mehr schlechter werden kann», beschreibt ein UBS-Kadermann der Investmentbank die Stimmung in den Informatikteams gegenüber der «Neuen Zürcher Zeitung».

Adoboli-Skandal und Libor-Affäre hätten schon 2012 zu drastischem Stellenabbau in der Informationstechnologie (IT) der Investmentbank geführt – dann folgte die Hiobsbotschaft, dass die UBS in den nächsten drei Jahren weltweit 10 000 Stellen abbauen wolle. Betroffen sind angeblich überdurchschnittlich viele IT-Stellen.

Angelsachsen gegen den Rest

Zwar hat die UBS in der IT schon zahlreiche Reorganisationen und Sparrunden durchgeführt, ein Programm der nun vorliegenden Dimension habe es aber noch nie gegeben, schreibt die «Neue Zürcher Zeitung» weiter. 

Thomas Meyer, CEO der Unternehmensberatung Accenture, betont, dass die Aufmerksamkeit lange Zeit andern Themen gegolten habe. Die Grossbanken erzielten bis 2007 stattliche Gewinne. Den operativen Kosten wurde weniger Gewicht beigemessen, die Banken peilten primär Wachstum an. Zudem, so Meyer, galt die Informatik als fixer Kostenblock und als Kernkompetenz einer Grossbank. Seit 2008 aber hat sich diese Sicht im Zuge der Krisen und Skandale völlig verändert.

Für die Ewigkeit gebaut worden

In der Investmentbank habe das angelsächsische «hire and fire» allerdings schon immer dominiert, sagt ein UBS-Banker gegenüber der Zeitung. Die IT-Teams hätten sich dort in einem sehr dynamischen Umfeld bewegt, Projekte wie die Durchdringung eines neuen Marktes habe man in kürzester Zeit aus dem Boden stampfen müssen.

In den IT-Abteilungen ausserhalb der Investmentbank seien dagegen Projekte etwa im Bereich Vermögensverwaltung traditionell längerfristig geplant und «für die Ewigkeit» gebaut worden.

Kritik an der neuen Kultur

Mit der neuen Sparrunde nun aber hat offenbar das «hire and fire» auch in diesen «bisher eher trägen IT-Bereichen» Einzug gehalten, so der Banker. IT-Mitarbeiter ausserhalb der Investmentbank kritisieren dagegen die neue Kultur vehement.

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