Die Anlegerwelt befindet sich neuerdings im Risk-On-Modus. Doch es drohen auch viele Gefahren. Experten von Société Générale Private Banking weisen auf die Risiken hin.

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Für manche Anleger wurde 2012 am Ende doch ein erstaunlich positives Börsenjahr. Das regte bei vielen Investoren den Risikoappetit wieder an. Dass man sich nun durchaus wieder zu mehr Risiko trauen darf, befinden auch die Anlageexperten der Société Générale Private Banking (SGPB).

«Wir befinden uns in einem Risk-On-Markt», sagt Kim March (Bild rechts), Emerging-Markets-Strategin bei SGPB, gegenüber finews.ch. Die schlimmsten Krisenzeiten seien vorbei und dieses Momentum sollte man ausnützen, erklärt March weiter. Die Vorzeichen stünden weltweit gut.

Viel Gespür für Alpha

«Wachstum ist die Antwort auf die Frage, weshalb die Märkte im vergangenen Jahr so gut performt haben», so die Spezialisitin weiter. Und die grössten Wachstumstreiber seien nach wie vor China und andere Schwellenländer. «Der Löwenanteil des weltweiten Wachstums hängt von China und den Emerging Markets ab», unterstreicht Kim March.

Allerdings könnten die Gewinner von morgen nur dank einer akribischen Analyse ausgemacht werden, so die Spezialisitin weiter. «Dafür braucht es gute Aktien-Teams, Teams mit einem Gespür für ‹Alpha›, undein solches haben wir», sagt March.

Obligationen: Preissturz droht

Ein weiterer Trend, der 2013 das Anlageuniversum bewegen dürfte, ist die weitere Entwicklung der Staatsanleihen. «Von ihnen geht eine grosse Gefahr aus», sagt Ollivier Courcier (Bild links). Er leitet den Fixed-Income-Bereich bei Société Générale Private Banking. Denn momentan verdiene man im Fixed-Income-Geschäft Geld mit Unternehmensanleihen, die einen anständigen Coupon gegenüber Staatsanleihen ausgeben.

Sollten die Referenzzinssätze jedoch wieder steigen – und Anzeichen dafür gibt es – bestehe die Gefahr, dass nicht nur die Preise von Staatsanleihen, sondern auch jene der Unternehmensanleihen fallen könnten, wie Courcier weiter erklärt.

Spanien löst Griechenland ab

Weitere Risiken in diesem Jahr ergeben sich laut SGPB auch aus der Politik: 2013 wird ein Wahljahr. In Kürze stehen Parlamentswahlen in Italien an, und im Herbst folgt Deutschland. «Das Vorwahlklima führt meist zu politischem Stillstand, da sich keine Partei vor den Wahlen zu fest aus dem Fenster lehnen will», sagt Courcier.

Zudem sei die Eurokrise noch lange nicht gelöst. Griechenland werde wohl weniger im Brennpunkt stehen, dafür aber Spanien, erwartet Courcier. Spanien werde zum grössten Krisenherd innerhalb der EU avancieren und in diesem Jahr die Hilfe des EU-Rettungsschirms beanspruchen.

Vorsicht vor der Aktienhausse

Schliesslich warnt Courcier in diesem Jahr aber auch vor einer Überbewertung der angelaufenen Aktienhausse. Viele Unternehmen seien in den vergangenen Jahren mit Sparprogrammen und Schuldenabbau beschäftigt gewesen. Aus diesem Grund seien die Erträge vieler Unternehmen um fünf bis sechs Prozent gestiegen. «Doch ab einem gewissen Zeitpunkt kann keine Kosten mehr sparen, sondern muss operativ höhere Erträge generieren», erklärt Courcier.

Zudem werde das viele Geld, das die Zentralbanken weltweit auf den Markt geflutet haben, zu einer Inflationsangst führen und die aufgeflammte Investitioneslust der Anleger über kurz oder lang beeinflussen. «Doch vorläufig sollten sich die Börsianer davon nicht einschüchtern lassen», zeigt sich Courcier noch gelassen.

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