Die Genfer Privatbanken Pictet und Lombard Odier werden ab 2014 die Rechtsform einer Kommanditaktiengesellschaft auf Aktien nach Schweizer Recht annehmen.

Diese neue Struktur fasst die Geschäftsleitung der einzelnen Betriebsgesellschaften der Gruppe zusammen und gewährleistet die Beibehaltung der Besitzverhältnisse und der Geschäftsleitung in den Händen der heutigen geschäftsführenden Teilhaber, wie an einer Pressekonferenz am Dienstag in Genf zu erfahren war.

Allerdings existiert der bisherige Privatbankier-Status dadurch nicht mehr. Die Aktivitäten der beiden Banken in der Schweiz werden fortan von Aktiengesellschaften geführt, wie dies bereits für alle operativen Niederlassungen der Gruppe der Fall ist.

Reaktion auf Umwälzungen in der Finanzwelt

Der Entscheid muss als Reaktion auf die jüngsten, tiefgreifenden Veränderungen und Umwälzungen (Finanzkrise, Streit mit den USA, Libor-Skandal, verschärfte Regulierung, Ende von Wegelin) in der Finanzwelt betrachtet werden. Angesicht der gestiegenen Risiken war es den Teilhabern der beiden Institute offensichtlich nicht mehr möglich, – nach klassischer Definition – unbeschränkt mit dem eigenen Vermögen für die Verbindlichkeiten der Bank zu haften.

Der Entscheid ist von enormer Dimension, selbst wenn die Genfer Bankiers ihren Entscheid als Fortbestand der bisherigen Kultur darstellen.  

Erleichterte Anpassungen

«Dank dieser Rechtsstruktur bleiben die Vorteile einer Personengesellschaft erhalten, sei es die Unabhängigkeit, den ausgeprägten Verantwortungssinn und den auf Langfristigkeit ausgerichteten Führungsstil. Gleichzeitig garantiert sie, dass unsere Interessen mit denen unserer Kunden in Einklang bleiben», sagte Patrick Odier, Senior Teilhaber von Lombard Odier & Cie.

«Diese Entwicklung unserer Struktur wird das Wachstum und die Anpassung unserer Gruppe an den immer komplexeren internationalen Kontext erleichtern», sagte Jacques de Saussure, Senior‐Teilhaber der Pictet‐Gruppe.

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