Die UBS möchte trotz ihrer abgespeckten Investmentbank im Fusions- und Übernahmegeschäft an die Weltspitze. Die CS ist ihr aber um eine Nasenlänge voraus.

UBS-Konzernchef Sergio Ermotti staucht zwar die Investmentbank kräftig zusammen, doch im Beratungsgeschäft für Fusionen und Übernahmen (M&A) soll die UBS zur Weltspitze vorstossen – quasi im Stile einer Investmentbank-Boutique. Und genau in dieser Liga spielt die UBS-M&A-Abteilung derzeit.

In einer Aufstellung des Beratungsunternehmens Dealogic belegt die UBS im weltweiten M&A-Markt den 10. Platz mit einem Marktanteil von 8,5 Prozent. Die Schweizer Grossbank stand bei 190 Deals in der Gesamthöhe von 237,5 Milliarden Dollar beratend zur Seite.

Dominanz der Wall-Street-Banken

Gleich hinter der UBS platzieren sich die Investmentbanking-Boutiquen Lazard (8,4 Prozent Marktanteil, 235,2 Milliarden Dollar an Deals), Evercore Partners (6,4 Prozent Marktanteil, 180,0 Milliarden Dollar an Deals) und Centerview Partners (4,9 Prozent Marktanteil, 137,4 Milliarden Dollar an Deals) auf den Rängen 11 bis 13 der globalen M&A-Rangliste.

Anzahl Transaktionen nach Branche 2012

Quelle: Dealogic - Merger & Acquisitions Advisor Rankings (Anklicken zum Vergrössern)

Der Anschluss an die Weltspitze scheint für die M&A-Abteilung der UBS allerdings in weiter Ferne. Denn diese ist fest in der Hand der einschlägigen Wall-Street-Häuser: Goldman Sachs (25 Prozent Marktanteil, 702,5 Milliarden Dollar an Deals), J.P. Morgan (21 Prozent Marktanteil, 588,5 Milliarden Dollar an Deals) und Morgan Stanley (18,9 Prozent Marktanteil, 530,9 Milliarden Dollar an Deals) führen das Klassement an.

Immer hinter der CS

Doch auch im nationalen Vergleich hat die UBS das Nachsehen. Die Credit Suisse (CS), die im Gegensatz zur UBS am umfangreichen Investmentbanking festhält, weist ihre schweizerische Grosskonkurrenz in die Schranken: Im weltweiten Ranking liegt die CS auf dem 7. Platz mit einem Marktanteil von 13,3 Prozent und 373,2 Milliarden Dollar an beratenen Deals. Gemessen am Volumen der beratenen Deals sind das über 50 Prozent mehr als die UBS.

Und auch auf dem heimischen Boden muss sich die UBS von der CS geschlagen geben. Im Jahr 2012 setzte sich die CS an die Spitze des Schweizer M&A-Rankings, mit beinahe doppelt soviel Erträgen wie die Zweitplatzierte, die Bank of America. Das berichtet die Börsenzeitung «Finanz und Wirtschaft». Die UBS musste sich mit dem 3. Platz begnügen.

Andrea Orcel soll es richten

Bei der UBS soll nun Andrea Orcel, der im Juli 2012 unter Ermotti zur UBS geholt wurde und seither der Investmentbank vorsteht, dafür sorgen, dass im M&A-Geschäft mehr Deals an Land gezogen werden. Hierfür hat Orcel bereits seinen ehemaligen Merrill-Lynch-Kollegen Piero Novelli zurück zur UBS geholt, der bei der Schweizer Grossbank nun als Chairman des globalen M&A-Geschäfts fungiert.

Nun muss die UBS beweisen, dass ihr Modell der abgespeckten Investmentbank funktioniert, und dass ein weltweit kompetitives M&A-Geschäft auch mit weniger Investmetbanking-Ressourcen betrieben werden kann.

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