Die Bellevue Group macht wieder Gewinn, zahlt eine gegenüber dem Vorjahr tiefere Dividende und muss bei den Kundengeldern noch einen Zacken zulegen.

Die in den letzten Jahren in grosse Existenznöte geratene Bellevue Group mit Sitz im Zürcher Vorort Küsnacht ist 2012 wieder profitabel geworden. Das Unternehmen mit den beiden Bereichen «Bank am Bellevue» und «Bellevue Asset Management» erzielte einen Gewinn von 6,5 Millionen Franken, nachdem 2011 ein markanter Verlust von 64,7 Millionen Franken verbucht worden war, wie einer Mitteilung vom Montag zu entnehmen ist. 

Die wichtigste Ertragsquelle der Gruppe war der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft, der auf dem Niveau von 37,7 Millionen Franken (im Vorjahr: 37,4 Millionen Franken) gehalten werden konnte.

Stagnierende Kundenvermögen

Aufwandseitig wirkten sich überdies die diversen Sparmassnahmen und Reorganisationen positiv aus. Die Cost-/Income-Ratio konnte von 106,3 Prozent auf 86,9 Prozent gesenkt werden. Der Personalbestand reudzierte sich im Jahresdurchschnitt von 93 Beschäftigten auf 82 Mitarbeitende.

Dass das Unternehmen noch weitere Aufbauarbeit leisten muss, zeigt sich bei den verwalteten Kundenvermögen. Diese stagnierten gegenüber dem Vorjahr auf insgesamt 3,6 Milliarden Franken, wie die Bellevue Group weiter mitteilte.

Tiefere Ausschüttung an die Aktionäre

Die Aktionäre erhalten zwar in diesem Jahr wieder eine Dividende, nämlich 2 Franken pro Aktie; im Vorjahr waren es aber insgesamt 3.33 Franken gewesen und zwar in Form einer verrechnungssteuerfreien Barausschüttung von 2.13 Franken sowie einer Dividende von 1.20 Franken.

Gleichzeitig wird die Schaffung von genehmigtem Kapital in Höhe von rund 15 Prozent des Aktienkapitals beantragt, wie es weiter heisst.

Mit Blick in das laufende Geschäftsjahr sagt der 2012 angetretene CEO Urs Baumann, dass die Bellevue Group Aktien «mittelfristig als attraktivste Anlageklasse» einschätze und das Unternehmen für einen Aufschwung an den Aktienmärkten gut auffgestellt sei. «Unsere Research- und Anlagekomptenz für Aktien ist die Basis unseres Geschäftsmodells, das wir weiter optimieren und erweiteren wollen», so Baumann weiter.

Umwälzungen in der Branche eröffnen Chancen

Ausserdem eröffneten die starke Kapitalbasis der Bellevue Group sowie deren günstige Kostenstruktur weitere Möglichkeiten, um jederzeit von einem weiteren Marktaufschwung sowie Umwälzungen in der Finanzindustrie zu profitieren. «Opportunitäten zur gezielten Erweiterung des bestehenden Geschäftsmodells werden wir entsprechend sorgfältig prüfen», so Baumann. 

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