doroblessing_2Das prominenteste Frauengesicht im deutschen Investmentbanking verlässt nach zwanzig Jahren unerwartet die Branche.

Sie war einer der wenigen weiblichen Stars im männer-dominierten Investmentbanking: Nun verlässt Dorothee Blessing (Bild oben) die US-Bank Goldman Sachs.

Sie habe sich entschlossen, die Bank nach zwanzig Jahren zu verlassen, wie das «manager magazin online» aus Finanzkreisen erfahren hat und nun berichtet.

Prominenter Gatte

Die Bank selbst schweigt sich laut Medienberichten zu den Gründen aus. Einen direkten Nachfolger für Blessing wird es den Berichten zufolge bei Goldman Sachs nicht geben.

Die 45-jährige Blessing ist die Gattin von Commerzbank-Chef Martin Blessing. Sie stammt selber aus einer deutschen Bankiers-Familie und hat drei Kinder.  Gemäss eigenen Angaben wechselt sie nicht unmittelbar auf einen neuen Posten. Ebenso wenig wolle sie sich ins Privatleben zurückziehen.

In Ruhe darüber nachdenken

In einer Branche, in der bei vielen Mitarbeitern ein Karriereschritt auf den anderen folgt, ist Blessings Auszeit eher ungewöhnlich.

Sie wolle in Ruhe darüber nachdenken, was sie in der zweiten Hälfte ihres Berufslebens machen wolle, erklärte Blessing laut Bericht ihren Rückzug gegenüber Kollegen.

Partnerin seit 2005

Sie hatte bei Goldman Sachs 1992 als Finanzanalystin angefangen. Im Jahr 2005 stieg sie in den Kreis der Partner auf. Sie leitete das Investmentbanking von Goldman Sachs in Deutschland, Österreich und auch in der Schweiz.

Ob eine Rückkehr in die Branche ganz ausgeschlossen ist, lässt sich allerdings laut Insidern zum heutigen Zeitpunkt noch nicht sagen.

Banker in der Familie

Ihr 2007 gestorbener Vater Paul Wieandt leitete unter anderem die Frankfurter Bank für Gemeinwirtschaft (BfG), Bruder Axel Wieandt war von 2008 bis 2010 Chef der in der Finanzkrise in Schieflage geratenen und vom Staat geretteten Immobilienbank Hypo Real Estate.

Unlängst sagte die Bankerin gegenüber der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung»: «Wir sind als Branche nach wie vor in einer schwierigen Phase, das ist wahr. Und es wird noch eine Weile dauern, gewisse Verhaltensweisen zu überwinden. Wir haben aber die richtigen Schlüsse gezogen», wie auch finews.ch berichtete.

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