Die Deutsche Bank verschmolz Geschäfts-bereiche. finews.ch fragte Harald Reczek, Head Switzerland, Austria & Italy der Tochter Global Client Group, nach den Folgen. 


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Herr Reczek, die Deutsche Bank bündelt diverse Geschäftsbereiche in der neuen Division Deutsche Asset & Wealth Management. Auf ihrem Visitenkärtchen steht jetzt gross das Logo der Deutschen Bank. Verschwindet damit die Fondsmarke DWS?

Die DWS wird weiterhin für aktiv-gemanagte Fonds stehen. Neu ist, dass unter dem Dach der so genannten Global Client Group verschiedene Anlagestile der Kundschaft angeboten werden: Neben dem aktiven Investieren, auch alternative und passive Anlagen, Liquiditäts-Management, Darlehen oder auch massgeschneiderte Finanzlösungen.

Welche Konsequenzen hat die Zusammenlegung der verschiedenen Geschäftsbereiche in der Division Deutsche Asset & Wealth Management?

Wir erzielen eine bessere Messbarkeit unserer Leistung. Bisher führte die Trennung der verschiedenen Vermögensverwaltungs-Angebote in vielen Fällen zu einer Verwässerung unseres konzernweiten Angebots. Das wird sich nun ändern und uns zu mehr Synergien verhelfen.

Was heisst das konkret?

Nehmen Sie das Anlagemanagement. Früher gab es eine aktive und eine passive Welt, die mehr oder weniger unabhängige voneinander funktionierten. Ähnlich verhielt es sich mit dem Wealth Management und dem Investmentbanking.

Und nun?

Die Kunden werden künftig vielfältige Anlagelösungen aus einer Hand erhalten. Zudem ist die Deutsche Asset & Wealth Management mit Bereichen aus dem Investmentbanking des Konzerns verstärkt worden, die im Bereich Corporate Banking, als wenn es etwa um Strukturierte Produkte, Hedge-Funds, Zinsprodukte oder Handelsplattformen geht, ihre Expertise gezielt einbringen. Diese Verzahnung gab es vorher nicht.

Übernimmt die Deutsche Bank damit eine Vorreiterrolle in der Branche?

Ich würde sagen, sie setzt konsequent die inzwischen viel zitierte Industrialisierung in der Finanzindustrie um. Dabei geht es um die Frage, was macht eine Bank noch selber, was bezieht sie von aussen, und was lagert sie am Ende des Tages ganz aus. Gleichzeitig geht es darum, das Dienstleistungsangebot von A bis Z anzubieten und damit die Klientel umfassend zu bearbeiten – angefangen beim ersten Kontakt bis hin zu den After-Sales-Aktivitäten.


Harald_Reczek_qHarald Reczek ist seit Ende 2012 Head Switzerland, Austria & Italy der Global Client Group. Die Global Client Group gehört zur neu geschaffenen Division Deutsche Asset & Wealth Management, die weltweit rund 950 Milliarden Euro an Kundengeldern verwaltet. Zudem ist Reczek Mitglied im Executive Committee der Deutschen Bank in der Schweiz.

Seit 2008 ist er zudem CEO der DWS Schweiz, dem Anbieter von Fonds der Deutschen Bank. Er ist auch Board Member des DWS Global Financial Insitutes, das von Lord Eatwell präsidiert wird.

Der gebürtige Österreicher Reczek studierte an der Leopold-Franzens Universität in Innsbruck sowie am Institute of Science and Technology der Universität Manchester Im Jahr 2006 stiess er zur DWS, wo er zunächst als Head Retail Sales Schweiz den Vertrieb der DWS Fondspalette verantwortete.

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