Die Credit Suisse habe einen «Bonus auf den Bonus» eingeführt, hiess es am Wochenende in den Medien. Damit könne der CS-Chef 2013 bis zu 14,5 Millionen Franken verdienen

Bei der Credit Suisse ist für Top-Leute offenbar neu ein «Bonus auf den Bonus» möglich, wie die Wochenendzeitung «Schweiz am Sonntag» (bisher «Der Sonntag») berichtete. 

Dem Vernehmen nach gibt es eine brisante, bisher unbeachtete Fussnote im Geschäftsbericht. Diese könne für CEO Brady Dougan massiv einschenken, schreibt die Zeitung.

Im Ermessen der Verwaltungsräte

So heisse es im Vergütungsbericht wörtlich: «Zudem kann der Gesamtwert der Barvergütung ohne Verfügungsbeschränkung sowie der STI- und LTI-Awards um bis zu 20 Prozent nach oben oder nach unten angepasst werden».

So nennt die CS gemäss Zeitung die drei für Konzernleitungsmitglieder zugeschnittenen Bonusprogramme. Pikant ist, dass sich diese Anpassungen offenbar nicht an objektiven Kennziffern oder Leistungskriterien orientieren, sondern vollständig im «Ermessen des Compensation Committee» liegen.

Diesem Vergütungsausschuss des Verwaltungsrats gehören unter anderen CS-Urgestein Walter Kielholz sowie die Schweizer «Starprofessorin» an der Harvard-Universität, Iris Bohnet, an.

CEO kann sein Gehalt verdoppeln

Das Organ kann laut «Schweiz am Sonntag» am Ende des Jahres 2013 entscheiden, ob es Brady Dougan und den zwölf anderen GL-Mitgliedern nochmals einen Bonus auf den Bonus ausschütten will. Tut es dies, erhöht sich die variable Entschädigung bei Dougan im besten Fall von zehn auf zwölf Millionen Franken.

Die Gesamtkompensation des CS-Konzernchefs klettert damit auf 14,5 Millionen Franken, wie die Zeitung folgert.

Dougan kann somit sein Gehalt im laufenden Geschäftsjahr gegenüber 2012 glatt verdoppeln. Freilich liegt es auch im Ermessen des Komitees, ob es den Bonus von 10 auf 8 Millionen Franken senken will. Diese Bonus-Bonus-Regelung ist neu, wie es weiter heisst. Sie sei im abgelaufenen Geschäftsjahr 2012 noch nicht zur Anwendung gekommen.

Für die CS nichts Neues

Ein Sprecher der Credit Suisse erklärte gegenüber finews.ch: «Der Bericht von «Schweiz am Sonntag» enthält nichts Neues oder Bemerkenswertes. Und es gibt keinen ‹Bonus auf den Bonus›. Unser Geschäftsbericht legt detailliert dar, wie für CEO und Geschäftsleitungsmitglieder die variable Vergütung für 2013 bestimmt wird. Damit bietet die Credit Suisse ihren Aktionären allerhöchste Transparenz.»

 

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