In den Fall des Datendiebstahls bei Julius Bär kommt Bewegung: Gegen den verhafteten IT-Spezialisten soll spätestens Ende Mai Anklage erhoben werden.

Auch auf ein mögliches Strafmass gebe es schon Hinweise, berichtet die «Handelszeitung online».

Acht Monate ist es her, seit der mutmassliche Datendieb L.O. (Name der «Handelszeitung» bekannt) in Zürich verhaftet wurde. Dem deutschen IT-Spezialisten wird vorgeworfen, bei der Privatbank Julius Bär in grossem Stil Kundendaten entwendet und Steuerfahndern im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen zugespielt zu haben.

Bis zu drei Jahre Gefängnis möglich

Nun komme wieder Bewegung in den aufsehenerregenden Fall, schreibt die Zeitung weiter. «Vorgesehen ist, bis spätestens Ende Mai 2013 Anklage zu erheben», zitiert die «Handelszeitung» die Bundesanwaltschaft, die in dieser Sache ermittelt.

Mit welchem Strafmass L.O. zu rechnen hat, dazu will sich die Behörde nicht äussern. Würde dem Deutschen wegen wirtschaftlichem Nachrichtendienst der Prozess gemacht, wie Ermittlerkreise vermuten, dann müsste er mit bis zu drei Jahren Gefängnis rechnen.

Erst kürzlich hat L.O. auf eigenes Ersuchen hin den vorzeitigen Strafvollzug angetreten. Bezüglich der Anklage beantragte seine Verteidigung offenbar ein abgekürztes Verfahren.

Erboste deutsche Kunden

Offenbar nicht vom Haken gelassen wurden zwei weitere verdächtigte deutschen Staatsangehörige, die im Gegensatz zu L.O. jedoch nicht verhaftet wurden. Bei einem soll es sich um einen ehemaligen deutschen Finanzbeamten handeln.

«Zurzeit richtet sich das Verfahren noch gegen insgesamt drei beschuldigte Personen», berichtet die Bundesanwaltschaft. Es sei aber vorgesehen, das Verfahren gegen die Ehefrau des inhaftierten Beschuldigten einzustellen.

Als externer Mitarbeiter beschäftigt

L.O. war zwei Jahre lang bei Julius Bär als externer Mitarbeiter beschäftigt gewesen. Zuvor arbeitete er unter anderem bei der UBS. Bei Julius Bär soll der mutmassliche Datendieb Zugriff auf die Kernsysteme der Banken-IT und damit umfangreiche Datenmengen gehabt haben.

Die Affäre um den Datendieb kam bereits im vergangenen Frühling ins Rollen. Damals hatten sich erboste deutsche Kunden bei Julius Bär gemeldet. Es sollte dann noch bis Juli 2012 dauern, bevor die alarmierte Privatbank den Täter identifizieren konnte.

Julius Bär schweigt zum laufenden Verfahren.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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