Eine Meldung, wonach die Schweizer Grossbank UBS mehrere Tochterfirmen in Zypern schliesse, sorgte am Gründonnerstag für etwas Verwirrung. Was sind die Fakten?

Am (gestrigen) Donnerstag meldete die «Handelszeitung», die UBS besitze für Handelsaktivitäten ihrer Investmentbank mehrere Tochterfirmen in Zypern, die «nun möglichst bald aufgegeben würden».

Dabei zitierte das Blatt einen UBS-Sprecher aus London mit den Worten: «Die UBS hat bereits vor Monaten damit begonnen, diese Geschäftseinheiten zu schliessen.» Die Schliessung der Firmen stehe aber nicht im Zusammenhang mit der aktuellen Situation in Zypern, heisst es in dem Bericht weiter.

Entscheide aus den Jahren 2010 und 2011

Damit blieb jedoch unklar, was der Grund für diese Schliessung ist, wie manche Leserinnen und Leser feststellten, nachdem auch finews.ch die Meldung der «Handelszeitung» zunächst aufgeschaltet hatte.

Wie eine Anfrage bei der UBS in Zürich ergab, beschloss die Schweizer Grossbank bereits im Jahr 2010 ihre Aktivitäten in der Vermögensverwaltung (Wealth Management) auf Zypern aufzugeben; ein Jahr darauf, also 2011, entschied die UBS ausserdem, ihre Investmentbank-Tätigkeit auf der Mittelmeerinsel einzustellen.

Bloss noch juristische Abwicklung

Letzteres geschah nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass zahlreiche Geschäfte für die russische Kundschaft fortan direkt über Moskau abgewickelt werden konnten, wie eine UBS-Sprecherin in Zürich weiter ausführte. In der Folge sei auch das entsprechende UBS-Personal von Zypern abgezogen worden.

«Vor Monaten», wie sich der Londoner UBS-Sprecher ausdrückte, begann im Prinzip noch die juristische Abwicklung dieser auf dem Papier verbliebenen UBS-Firmen auf Zypern.

Zufällige Koinzidenz

Unter diesen Prämissen erhielt dieser seit einigen Monaten laufende Vorgang am Donnerstag eine absolut zufällige Koinzidenz mit der Krise in Zypern.

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