Die russischen Investmentbanken haben ihre Umsätze seit 2005 verfünffacht. Der Gewinn an Marktanteilen geht auch auf Kosten der Schweizer Grossbanken.

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Während die beiden russischen Grossbanken OAO Sberbank und die VTB Gruppe ihre Investmentbankingumsätze rasant steigern konnten, erlitten europäische Institute, darunter auch die Schweizer Grossbanken, hohe Marktanteilseinbussen.

Rund die Hälfte des Marktanteils mussten die europäischen Banken in derselben Zeit, in der die russische Konkurrenz zugelegt hat, abgeben, schreibt die internationale Nachrichtenagentur «Bloomberg».

Putin als Hintermann des Aufstiegs

Hinter dem Aufstieg der russischen Banken wird laut «Bloomberg» der russische Präsident Vladimir Putin gesehen. Als nach dem Kollaps der Lehman Brothers anno 2008 die Kreditvergabe stillstand, lancierte Präsident Putin ein Unterstützungsprogramm über 200 Milliarden Dollar zur Förderung russischer Unternehmen.

Jene Unternehmen, die in dieser Zeit von den billigen staatlichen Krediten profitiert haben, wurden darauf verpflichtet die Sberbank und VTB bei künftigen Krediten, Anleihen und IPOs zu berücksichtigen, berichtet «Bloomberg» und beruft sich dabei auf Banker, die in Kenntnis eines solchen Abkommens sind.

Aufstieg wegen lokalem Geschäft

Der Erfolg der russischen Investmentbanken und die Verdrängung der ausländischen Konkurrenz ist demnach auf das Kalkül Putins zurückzuführen.

Die Verlegung eines Teils des Beratungsgeschäft von Moskau nach London bei der Credit Suisse, die im Dezember des letzten Jahres angekündigt wurde, könne laut Aussagen der Bank nicht direkt in den Zusammenhang mit dem Vorstoss der russischen Banken gesehen werden. Vielmehr würden internationale Investmentbanken in der Region weiterhin gebraucht.

 

 

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