Die grösste ausländische Universalbank in der Schweiz will im Schweizer Privat- und Firmenkundengeschäft zusätzliche Marktanteile gewinnen.

«Wir suchen Büro-Räumlichkeiten an zentraler Lage in Bern, zwischen Bubenbergplatz und Zytglogge», sagt Peter Kyburz. Er leitet die neuste Niederlassung der Banca Populare di Sondrio (BPS). Die offizielle Eröffnung fand Anfang Mai statt. Vorderhand logiert das Team noch provisorisch am Casinoplatz 2.

Doch das soll sich ändern. Denn bald möglichst will man in eine Liegenschaft mit Schalterräumlichkeiten umziehen; zumal die BPS nicht nur in der klassischen Vermögensverwaltung, sondern auch im Firmen- und Kleinkundengeschäft tätig ist.

Antizyklisches Vorgehen

Die BPS (Suisse) ist seit 14 Jahren in der Schweiz tätig. Heute stammen 60 Prozent der Erträge aus dem Private Banking, der andere Teil aus dem Universalbankgeschäft (Retail und Kommerz). Im Marktgebiet Bern sieht Peter Kyburz sowohl im Onshore- als auch im Hypothekargeschäft beträchtliches Potenzial.

Darum stehen bei der BPS trotz Finanzkrise die Zeichen auf Expansion. «Wir verhalten uns klar antizyklisch. Auf Grund unserer organisatorischen Struktur sind wir auch nicht auf ein kurzfristiges Gewinnstreben angewiesen, sondern wir planen über einen längeren Zeithorizont hinaus», sagt der knapp 50-jährige Peter Kyburz.

Ein Vierteljahrhundert im Sold der UBS

Die vergangenen 25 Jahre stand er im Sold der UBS, zuletzt als Niederlassungsleiter in Langenthal. Mit der Zeit gelang es ihm aber immer weniger, sich mit der hastigeren Geschäftskultur der Grossbank zu identifizieren. Umso leichter fiel es ihm daher, die Chance zu packen, die ihm die BPS bot. Ähnlich erging es seinem heutigen Stellvertreter, dem 35-jährigen Davide Palmiero, der nun neben Kyburz die Filiale aufbaut. Er arbeitete über zwanzig Jahre bei der UBS.

Mittelfristig will Kyburz das Team auf acht bis zehn Leute ausbauen. Bereits hat er zwei weitere Mitarbeiterinnen angestellt, und in zwei bis drei Jahren will er die Gewinnschwelle erreichen. Wie üblich in diesem Geschäft dürften dabei auch einige UBS-Kunden, die zur BPS wechseln, zu den Ertragszielen beitragen.

Nächste Eröffnung in Lugano-Paradiso

Die italienische Banca Popolare di Sondrio ist eine genossenschaftliche Aktiengesellschaft, die 1871 in Sondrio gegründet wurde. Im Jahr 1991 eröffnet sie erstmals eine Vertretung in Lugano, die 1995 von der Banca Popolare di Sondrio (SUISSE) SA abgelöst wurde. Diese Bank schweizerischen Rechts ist seither zu 100 Prozent im Besitz des Mutterhauses.

Die BPS (SUISSE) ist rasch gewachsen und unterhält mit 340 Beschäftigten mittlerweile 21 Niederlassungen in der ganzen Schweiz. Demnächst soll eine weitere Geschäftsstelle im Mantegazza-Gebäude in Lugano-Paradiso eröffnet werden.

Das Unternehmen hat im moment keine offenen Stellen ausgeschrieben.

 

 

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