Das umstrittene Lehrstuhl-Sponsoring der UBS mit der Uni geht in eine weitere Runde. Die Grossbank hat den Vertrag nun in Passagen offengelegt.

Die UBS zahlt 100 Millionen Franken für die Errichtung des UBS International Center of Economics in Society mit fünf Lehrstühlen. Die Offenlegung des Vertragsinhaltes wollte die Uni Zürich aus zwei Gründen bislang vermeiden: Es würde die Suche nach privaten Geldgebern erschweren. Und: Der Vertrag enthalte Geschäftsgeheimnisse der UBS.

Eine solche Geheimhaltung verstosse aber gegen das «Öffentlichkeitsprinzip», sagen Kritiker. Marcel Hänggi von der linken Wochenzeitung «WOZ» sowie Matthias Daum von «die Zeit» haben unabhängig voneinander gegen eine Abweisung eines Akteneinsichtsgesuches rekurriert. Auch eine Gruppe von Professoren wehren sich gegen das Sponsoring, wie auch finews.ch berichtete.

Journalist gibt Entwarnung

Im Verfahren holte die Rekurskommission offenbar auch eine Stellungnahme der Koordinationsstelle IDG der Zürcher Staatskanzlei ein. Diese Kommission konnte in der teilweise eingeschwärzten Vertragskopie nichts finden, was gegen eine Offenlegung spricht, wie Hänggi in der «WOZ» schreibt.

Mit einem Zwischenentscheid habe die Rekurskommission die Universität Zürich nun angewiesen, den Rekurrenten den eingeschwärzten Vertrag auszuhändigen, steht dort weiter. Ob auch die eingeschwärzten Passagen noch offenzulegen seien, war laut Hänggi nicht Gegenstand des Entscheids.

«Die Passagen sind sauber – unter anderem steht darin, dass die UBS sich nicht an der Auswahl der ProfessorInnen beteiligt», beurteilt WOZ-Redaktor Hänggi den Vertrag.

Auszüge aus dem Vertrag zwischen der Universität Zürich und der UBS sind auf der privaten Website von WOZ-Redaktor Marcel Hänggi nachzulesen.

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