Ganze 40 Redner meldeten sich bei der UBS-Generalversammlung an. Und nicht immer äusserten diese sachliche Kritik. Selbst Axel Weber wurde es zeitweise zu viel.

Ab ungefähr Redner Nummer 10 zog sich die Stimme von UBS-Präsident Axel Weber wie ein roter Faden durch jede Aktionärsrede. «Ich schalte Ihnen in 30 Sekunden das Mikrofon ab», tönte die monotone Stimme von Weber regelmässig während der Generalversammlung, wenn Rednerin oder Redner nicht zum Punkt kamen. «Ich bitte Sie, zum Ende zu kommen.» 2501 Aktionäre waren im Hallenstadion anwesend, das waren 65,01 Prozent der Aktienstimmen

Insgesamt 40 Kleinaktionäre wollten ihrem Ärger über die Bank und das Management Luft machen. Und dabei ging es zum Teil hoch her. Einen Aktionär warf Weber von der Bühne, nachdem er das Management beleidigt hatte, eine Gruppe singender Aktionäre wurde gar des Saales verwiesen.

Kreative Ideen

ubs2Und auch sonst wurden die Aktionäre kreativ. Sogar verkleidet betraten einige die Bühne. Ein Teilnehmer machte seinem Ärger mit einer kleinen Pantomimeeinlage Luft. Statt zu reden, machte er dem Management mit Grimassen und einer selbstgebastelten Collage klar: «die Hoffnung stirbt zuletzt auf eine anständige fette Dividende».

Daraufhin zeigte selbst Axel Weber Humor. Danke, dass Sie die Redezeit eingehalten haben», so der UBS-Präsident. Eine weitere Rednerin erklärte, sie sei wegen ihrer rot-weiss-schwarzen Verkleidung beinahe nicht in den Saal gelassen worden. Dabei sei sie der Bank doch so wohlgesonnen. Sie möge die UBS, und werbe regelmässig im Bekanntenkreis dafür. «Zahlen Sie mir nun einen Bonus?»

finews.ch hörte sich die 40 Kleinaktionäre an – und filterte die absurdesten und interessantesten Aussagen heraus:

  • «Das Management isst die goldenen Eier, die sie legen, selber auf»
  • «für uns geht es um Leben und Tod» – amerikanischer Redner zum Thema des «Mountain Top Removal»
  • «Darf ich Sie anrufen?» – weibliche Rednerin am Ende ihrer Redezeit zu Axel Weber. Der reagiert eher trocken: «Ihre Redezeit ist vorbei.»
  • «Am besten wäre es, wenn der VR nochmal in die Schule gehen würde.» – Aktionär zum Thema der Boni in Krisenzeiten
  • «Sind Sie besoffen gewesen, als Sie den Bericht zusammengeschrieben haben?»Der Redner wurde nach einigen Beleidigungen der Bühne verwiesen
  • «Die UBS ist praktisch ein Hedge Fund mit Banklizenz.»
  • «Ich habe mich entschossen hier aufzutreten, allein um mein Ego zu befriedigen»
  • «Besonders bedanken möchte ich mich für die Schifffahrtsgutscheine, die ich erhalten habe, und von denen ich auch profitiert habe»
  • «Ich wohne 200 Meter von der UBS entfernt und bin jeden Tag um acht Uhr morgens da, bleibe meist bis 21 Uhr am Abend. In der Oper war ich in meiner ganzen Zeit hier erst ein mal. Aber ich muss die Oper loben, es war eine absolut hervorragende Performance» – Axel Weber nach entsprechenden Vorwürfen eines Aktionärs
  • «Will die UBS an diesem anrüchigen Versteckspiel festhalten?»
  • «Gemeinsam sind wir stärker als die UBS.»







 

 

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.63%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    19.22%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.52%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.39%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.24%
pixel