Banken stehen derzeit unter Druck: Stellenabbau scheint als Folge der Krise fast unvermeidlich. Doch jetzt sind alternative Modelle wie längere Ferien oder kürzere Arbeitszeiten im Gespräch, die den Stellenabbau doch noch verhindern sollen.

Dies zeigt aktuell das «Mehr Zeit zur Erholungs-» Programm der UBS oder auch die fünf-Jahres Auszeit der spanischen BVVA Bank. Aber nicht nur die Banken-Branche setzt auf flexible Alternativen. Auch das Beratungsunternehmen KMPG hat in Grossbritannien ein freiwilliges Freizeit-Packet eingeführt: Die Beschäftigten können wählen zwischen der vier-Tage-Woche oder einer 12- wöchigen Auszeit mit Ein-Drittel Gehaltszahlung.

Doch sind solche Programme tatsächlich sinnvoll und können sie Stellenabbau verhindern? Christoph Huber, der Leiter von Human Resources Schweiz, gibt sich eher skeptisch, wie in einem Bericht der NZZ zu lesen ist. Substanzielle Kürzungen seien nötig, um die Überkapazitäten abzubauen, und kleine Eingriffe würden in seinen Augen nicht ausreichen. Der Schweizer Bankpersonalverbund dagegen schlägt für alle Mitarbeiter der UBS eine Verkürzung der Arbeitszeit von 42 auf 40 Stunden als sinnvolles Instrument vor, um das Problem der Überkapazitäten zu lösen. Dies wäre jedoch keine nachhaltige Lösung, führt Experte Huber an. Die UBS müsse sich jetzt auf ihr Kerngeschäft konzentrieren, sich also von weniger wichtigen Bereichen trennen. Ausserdem sei es fraglich, ob alle 25‘000 Beschäftigten den Vorschlag mitgetragen hätten.

Ein Personalmanager einer grossen US-Bank meint hierzu, dass sich die Arbeitszeit vieler Posten in der Finanzbranche nicht einfach reduzieren lässt. Da sei es schon besser, stattdessen ehrlich von Anfang an von einer Gehaltsverkürzung zu sprechen. Die Arbeit von Händlern und Investmentbankern könne flexible Programme zum Beispiel gar nicht ermöglichen, wie in einem Bericht von efinancialcaeers.com zu lesen ist.

Bleibt die Frage, inwiefern die Programme den Beschäftigten wirklich zu Gute kommen. Und inwieweit sie die aktuellen Probleme der Banken überhaupt lösen helfen.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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