Um im Mobilzeitalter mitzuhalten, denken sich viele Banken völlig neue Filialkonzepte aus. Zum Beispiel auch Mini-, Nano- oder Mikro-Niederlassungen. Ein Trend?

bmo

Zwei Dinge sollen die neuen Filialkonzepte erreichen: mehr Coolness und weniger Kosten. Kleinstfilialen sollen Banken dabei helfen, genau das zu schaffen. Geringere Mietkosten durch kleinere Räume, weniger – oder sogar gar kein – Personal, dafür Beratung per Video und W-Lan für alle – das bieten die neuen Standorte.

Beispiele haben wir in Nordamerika gefunden. Wells Fargo eröffnete soeben in Washington D.C. die erste «Neighborhood Branch». Angestellte gibt es dort nicht, dafür ein vollautomatisiertes Service-Portal und neue Bankomaten mit Riesen-Bildschirmen.

Filialen ohne Berater

Interne Untersuchungen hätten ergeben, dass 80 Prozent der Kunden Filialen besuchen, auch wenn sie dort gar keinen Kontakt mit eine Bankangestellten hätten, berichtet Wells Fargo laut einem Bericht des Fachportals «The Financial Brand».

In Kanada will man nicht ganz auf die Angestellten verzichten. Die BMO Bank (Bild) eröffnet in Montreal eine so genannte «Studio-Filiale». Immer mindestens zwei Angestellte sollen dort aber dennoch anwesend sein. Eine Person ist zuständig für Transaktionen, eine für den Verkauf von Dienstleistungen.

Freies Internet

Am Mini-Standort gibt es einen kleinen privaten Meeting-Raum sowie freies W-Lan und offene Räume, in denen man sich hinsetzen und beraten lassen sowie selbst informieren kann.

In Deutschland probiert die Hypovereinsbank ein neues Service-Konzept aus: Video-Beratung. Weil nicht in allen Filialen Experten zu jedem Thema anwesend sind, kann man einen Termin für die Beratung per Video ausmachen, der Berater wird dann aus einer anderen Filiale zugeschaltet, berichtet die «Frankfurter Allgemeine Zeitung».

Horrorvision «Schlecker-Filiale»

Kritik daran gibt es unter anderem von Arbeitnehmerseite. Deutschlands Dienstleistungsgewerkschaft Verdi fürchtet durch die Veränderungen auch bei der Hypovereinsbank unter anderem einen Trend hin zur «Schlecker-Filiale» – benannt nach der Billigst-Drogeriekette, in denen die Angestellte alles zu sein hatten: Filialleiter, Verkäufer, Putzpersonal, Lageristen. 

Zumindest bei Wells Fargo will man aber nicht klassische Filialen dauerhaft durch die Mini-Versionen ersetzen. «Wir schliessen keine Standorte, wir bauen einfach kleine neue», so ein Sprecher gemäss «The Financial Brand».

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