Was tun, wenn Margendruck und Zinsänderungsrisiken das Retail-Banking gefährden? Martin Spillmann von der IFZ der Hochschule Luzern liefert Antworten. 

Als Antwort auf einen am 10. Mai in  der NZZ erschienenen Artikel («Konturen einer stillen Katastrophe») hat Martin Spillmann auf IFZ Retail Banking Blog eine Entgegnung verfasst. Seine Antwort auf die Herausforderungen, denen das Retail-Banking ausgesetzt ist: Strategische Bilanzbewirtschaftung (kurz: ALM).

Grösster Erfolgsfaktor dabei sei ein solider Entscheidungsprozess, schreibt Martin Spillmann. Und als grösste Bedrohung ortet er eine falsche Erfolgsorientierung. Daraus leiten sich, so Spillmann, Fragen ab, die der Retail-Banker seinem CEO, und der CEO seinem Verwaltungsrat stellen sollte.

Was aber soll eine Retail-Bank tun, um die im Artikel der NZZ «an  die Wand gemalte Katastrophe» abzuwenden, fragt Martin Spillmann. Die beste Antwort lautet: Professionelle Bilanzsteuerung oder ALM (Asset & Liability Management).

ALM sei komplex und erfordere die Zusammenarbeit verschiedener Bereiche: Vertrieb, Produktgestaltung, die Tresorerie, Risk & Controlling, die Geschäftsleitung, so Spillmann. Alle haben sie ihre Ziele und spezifischen Interessen: Die Kundenberater auf der Passivseite wollen Kundengelder intern attraktiv anlegen, das heisst in der Regel langfristig.

Die Verkäufer von Hyptheken wollen mit dem Markt wachsen. Der Treasurer hat keine Budget für Absicherungskosten, und der CEO darf im Konkurrenzvergleich nicht schlecht aussehen. Die Eigentümer schliesslich erwarten eine nachhaltige Wertschöpfung. All dies muss unter einen Hut, konstatiert Martin Spillmann. Wie gelingt das?

Sichtbar erfolgreich ist, ... 

  • Wer den Zinszyklus richtig erkennt.
  • Wer sich richtig positioniert.
  • Wer über einen robusten Entscheidungsprozess verfügt. 
  • Wer eine ernst zu nehmende Risikofunktion hat.
  • Wer langfristig orientiert ist.
  • Wer falsche Entscheide auch korrigieren kann.

Diese Punkte mögen, so Martin Spillmann weiter, selbstverständlich tönen. Sie sind es nicht. Einem erfolgreichen ALM können fünf Bedrohungen entgegenstehen:

  • Unrealistische Erwartungen.
  • Die Notwendigkeit, «kreativ» zu sein.
  • Intensiver Wettbewerb.
  • Die Macht von Trends, Meinungen und Moden.
  • Vergesslichkeit und Verdrängung. 

Martin Spillmann stellt fest, dass ALM im heutigen Umfeld Mut, auch den Mut nach einer allenfalls vorsichtigeren Gangart erfordert. Gefragt seien der richtige Mix von Bewusstsein, Methoden, Entscheidungsprozessen und Handlungsbereitschaft, lautet sein Fazit.

Den ausführlichen Beitrag finden Sie hier: http://blog.hslu.ch/retailbanking/

 

 

 

 

 

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