Welche Kultur setzt sich in der neugeschaffenen Privatbank durch: Eher Safra, eher Sarasin? Dazu lässt sich jetzt schon allerhand sagen.

Vielsagende Feststellungen finden sich heute auf dem Titelblatt von «L'Agefi»: Die Wirtschaftszeitung der Romandie spürt in einem Kommentar der Kultur der neugestalteten Bank J. Safra Sarasin nach.

Immerhin unterschieden sich die Bank Safra und die Bank Sarasin zuvor recht stark – hier das hyperdiskrete Haus in Genf, dort das eher transparente und börsenkotierte Institut in Basel.

Nachdem Safra Sarasin am vergangenen Donnerstag erstmals einen Geschäftsbericht publiziert hat, schliesst «L'Agefi» nun daraus, dass die leisen Stimmen der Safra-Seite wohl die Oberhand gewinnen. Natürlich bietet der Bericht mehr als die trockene Assets-Under-Management-Zahl, welche Safra bislang zu verraten pflegte. Aber detailliertere Angaben gibt es höchstens von der Sarasin-Seite (nämlich im Nachhaltigkeitsbericht).

Wo ist eigentlich Joachim H. Strähle?

Die Sarasin-Seite könnte also unter einem gewissen Druck sein, so eine Vermutung des «L'Agefi»-Kommentators. Dies zumal diverse Schlüsselfiguren das Basler Haus in letzter Zeit verlassen hätten.

Und dieser Eindruck erhärtet sich durch eine andere Frage: Wo ist Joachim H. Strähle? Vom Sarasin-Chef, einst eine durchaus präsente Figur im Swiss Banking, war lange nichts mehr zu hören. Strähles Präsenz habe sich «de manière sensible» verringert – «bis zum Punkt, wo sie nicht mehr dem üblichen Niveau einer Schweizer Bank dieser Grösse entspricht.»

Die Bemerkung aus der Romandie lässt sich mit einem Blick ins Archiv sogar leicht konkretisieren: Das letzte Mal, als sich Joachim H. Strähle in den Schweizer Medien zu Wort meldete, war Anfang Oktober 2012.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.18%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.73%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.46%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.41%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.22%
pixel