In Asien mangelt es an qualifizierten Private Bankern. Darum geht die Credit Suisse nun vermehrt die Universitäten an und holt dort die besten Studenten ab.

Die Anstellung eines erfahrenen Kundenberaters mit einem entsprechend grossen Kundenportfolio ist für Banken sehr teuer. Besonders in Asien. Denn der Mangel an solchen Fachleuten dort hat die Gehälter in den vergangenen Jahren in die Höhe schnellen lassen.

Daher verlässt sich die Credit Suisse (CS) nicht mehr nur auf Neuanstellungen, sondern setzt vermehrt auf Studienabgänger. Sie sollen sukzessive zu Relationship Managers ausgebildet werden, die Zeitung «South China Morning Post» berichtet. Das entsprechende Programm «Grow Our Own» sei vor einem Jahr lanciert worden.

Enormer Bedarf

Für die 30 offenen Stellen des Weiterbildungsprogramms hat die Credit Suisse bereits 5'000 Bewerbungen erhalten. Obwohl es ein Jahr dauert, bis ein Studienabgänger zum Assistant Relationship Manager ausgebildet ist, und bei einem MBA-Abgänger gar drei Jahre, bis dieser zu einem «richtigen» Relationship Manager wird, lohne sich diese Investition, wie Francesco de Ferrari, Leiter Private Banking für die Region Asien-Pazifik gegenüber der «South China Morning Post» sagt.

«Wenn man bedenkt, dass ein Relationship Manager (RM) rund 50 Kunden betreut, dann bräuchte es am Markt rund 70'000 RMs. In Wirklichkeit haben wir weniger als zehn Prozent davon», sagt de Ferrari.

Die richtigen Leute finden

Daher suche man an den Top-Universitäten nach den künftigen RMs, fügt de Ferrari an. Dabei hofft man, diese Neulinge auch in Sachen Unternehmenskultur ausbilden zu können.

Konkret heisst das, dass sich die CS von dieser Rekrutierungsstrategie auch etwas mehr Loyalität verspricht und die ausgebildeten Leute nicht gleich wieder zur Konkurrenz abspringen. 

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