Die UBS ist erneut Ziel von Durchsuchungen in Deutschland geworden. Was sagt die Bank dazu?

Ein Sprecher der Oberstaatsanwaltschaft Bochum bestätigte entsprechende Informationen des «Wall Street Journal Deutschland» aus Finanzkreisen.

«Die Ermittlungen dienen der Auffindung von Geschäftsunterlagen, aus denen sich weitere Erkenntnisse und Nachweise über die Steuerhinterziehung der UBS-Kunden gewinnen lassen», erklärte er auf Anfrage.

Nur noch steuerehrliche Kunden bis 2014

Die UBS selber erklärte in einem Statement am Donnerstagabend: «Das Thema ist nicht neu. Die Durchsuchungen sind Teil eines Verfahrens, das bereits 2012 initiiert wurde. Die UBS toleriert keinerlei Aktivitäten, die dazu dienen, Kunden bei der Umgehung ihrer Steuerpflichten zu unterstützen.»

Die Bank achte sorgfältig auf die Einhaltung aller geltenden Gesetze durch ihre Mitarbeiter. Die UBS habe eigenverantwortlich starke Massnahmen getroffen mit dem Ziel, die Steuerkonformität aller Kunden aus Deutschland zu erreichen, heisst es in der Stellungnahme weiter.

«Die UBS ist zuversichtlich, dass spätestens bis Ende 2014 alle Kunden aus Deutschland den Nachweis über ihre Steuerkonformität erbracht haben werden», so die Grossbank. 

Worum geht es?

Die UBS steht seit 2012 im Visier der Behörden. Ins Rollen brachte die Ermittlungen das Land Nordrhein-Westfalen, das damals eine Daten-CD mit Informationen über UBS-Kunden kaufte, die mutmasslich ihre Einnahmen nicht versteuert hatten.

Die Aufarbeitung dieser Informationen liegt in den Händen der Bochumer Staatsanwälte.

Bei den laufenden Ermittlungen habe sich gezeigt, dass viele Steuerpflichtige Stiftungskonstruktionen genutzt hätten, um die Zahlung von Steuern zu umgehen, erklärte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Die erneuten Durchsuchungen stünden im Zusammenhang mit dem Ende 2012 eingeleiteten Verfahren.

Weiterer Ärger

Die Schweizer haben noch in einem weiteren Fall Ärger mit der deutschen Justiz. Die Staatsanwaltschaft Mannheim geht dem Verdacht nach, dass Mitarbeiter der deutschen UBS-Tochter Kunden über Jahre dabei geholfen haben sollen, Steuern am Finanzamt vorbei zu schleusen.

Bereits im Mai 2012 waren deswegen Büros der UBS in Deutschland durchsucht worden. Mehr als 100'000 Computerdateien und andere Aufzeichnungen waren beschlagnahmt worden.

Steuerbehörden prüfen seither, ob die Daten auf illegale Handlungen von Bankangestellten hindeuten.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.64%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.54%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.19%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.14%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.49%
pixel