Schweizer Banker fürchten sich offenbar kaum vor dem Finanzplatz Singapur. Der Aufstieg der Asiaten helfe vielmehr dem eigenen Geschäft.

«Singapur mag die Schweiz Asiens sein, aber die Schweiz bleibt die Schweiz der Welt.» Das ist die Reaktion eines Zürcher Bankers auf die Frage der «Financial Times» nach einer potenziellen Bedrohung durch den Aufstieg des Finanzplatzes Singapur.

Und das, obwohl erst gerade neue Zahlen belegten, dass dessen Aufstieg ziemlich deutlich ist. Im letzten Jahr stiegen die verwalteten Vermögen in Sungapur um mehr als ein Fünftel gegenüber dem Vorjahr. Auch die Zahl der im Finanzsektor tätigen Berufsleute wuchs 2012 um 8,5 Prozent auf 3'312 Personen, Tendenz steigend.

Und all das in Zeiten, in denen es in der Schweiz weniger lässig zugeht. Zunehmender Druck aus der EU und den USA schwächen die hiesigen Institute. Doch auch wenn durch die neuen regulatorischen Anforderungen die Zeiten gerade alles andere als einfach sind – Singapur profitiert laut verschiedenen Studien nicht davon. «Es gibt keine Beweise dafür, dass Singapur von den Schwierigkeiten der Schweiz profitiert, so Justin Ong von der Beratungsfirma Pcw.

Vermögen stabil

«Im Gegenteil, die Vermögen in der Schweiz halten sich stabil oder steigen leicht», fügt er an. Ende 2012 betrug der Wert der verwalteten Vermögen in der Schweiz 2,8 Billionen Franken. Dies und die stabile politische und wirtschaftliche Situation des Landes sehen viele Banker als Vorteil der Schweiz.

Und letztlich profitiere man sogar vom Aufstieg Singapurs, so Patrick Odier laut «Financial Times». «Die Schweiz kann am Erfolg von Singapur teilhaben», erklärt er. Die grossen Banken haben dort selbst Niederlassungen und könnten daher vom zunehmenden Erfolg im asiatischen Land etwas abhaben. «Ich sehe es sicher nicht als eine Bedrohung», so der Schluss.

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