Mit einem Ethikkodex will die Spitze der Deutschen Bank einen Kulturwandel bei ihren Mitarbeitenden vollziehen. Doch viele Banker rollen ihre Augen.

Die Palette der Vorwürfe ist auch für die Deutsche Bank lang: Zinsenmanipulation, Hypogeschäften in den USA, der Verwicklung in kriminelle Steuerkarusselle bis hin zu angeblichen Bilanztricksereien.

Damit soll bald Schluss sein: Mit einem neuen Verhaltenskodex für ihre rund 100'000 Mitarbeitenden will das Geldhaus kaputt gegangenes Vertrauen zurückgewinnen. Oberster Wert ist neu die Integrität, wie die Nachrichtenagentur «Reuters» schreibt.

«Wir tun das, was nicht nur rechtlich erlaubt, sondern auch richtig ist», steht auf dem Papier mit dem Titel «Unsere Werte und Überzeugungen». Und das soll in der Praxis so aussehen: «Wir sprechen offen miteinander.» Statt einfach «Leistung», wie im aktuellen Jahrzehnte alten Wertekatalog, strebt das Finanzinstitut nun «nachhaltige Leistung» an.

Aktionäre im Fokus

Wert will man aber immer noch ausschliesslich für den Aktionär schaffen: «Wir schaffen Wert für unsere Aktionäre, indem wir langfristigen Erfolg über kurzfristige Gewinne stellen.»

Der dritte zentrale Wert ist die Kundenorientierung. Dazu heisst es: «Wir wollen der Partner unserer Kunden sein. Die geschaffenen Werte teilen wir fair.» Auch Innovation, Disziplin und Partnerschaft stehen ganz oben im Wertekatalog der Bank.

Papier ist geduldig

Als der Wertekanon am Mittwoch verteilt wurde, haben nach Meldung des «Deutschlandradios» viele Mitarbeiter mit den Augen gerollt, auch die jungen Banker: Ihnen sei der Kodex nicht glaubwürdig genug: «Aufgeschrieben sei schnell etwas, aber nach hohen Werten zu handeln und sie in der Öffentlichkeit glaubwürdig zu leben, daran hapere es», heisst es.

Ähnlich tönt es im «Wall Street Journal». Denn die Deutsche Bank werde dadurch nicht zu einer Ethik-Bank, bei der ganzheitliches Handeln vor Profit geht. Trotz aller guten Vorsätze werde die Spitze des Hauses auch in Zukunft nach der Devise «schneller, besser, weiter» handeln, steht dort.




Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.26%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.75%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.93%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.29%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.77%
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