Nach den Handelsverlusten im letzten Jahr hat die CS-Tochter Clariden Leu unter einer neuen Führung in Asien die Strategie überholt.

Erich Pfister, neuer Leiter des Bereichs Naher Osten und Asien, flog zur Präsentation der Strategie eigens nach Singapur. Das kommt nicht von ungefähr. Für die Bank Clariden Leu ist der asiatische Markt mit Blick in die Zukunft ein ganz wichtiges Standbein.

Im vergangenen Jahr erlitt das Institut in dieser Region einen massiven Rückschlag, nachdem es mit einem Grosskunden zu beträchtlichen Fehlspekulationen gekommen war. Das mündete in einem Abschreiber von 190 Millionen Franken. Und das Top-Managements wurde abgezogen respektive augewechselt. Unter dem numehrigen Asien-Chef Erich Pfister soll eine neue Ära anbrechen.

Jetzt kommt Jimmy Lee

Während in Europa die Verwaltung von Vermögen oft aus langer Familientradition beinahe blind an die Banken delegiert werde, funktioniere der asiatische Markt anders, betonte Erich Pfister in Singapur. Die Kunden in der Region wollten viel mehr bei der Zusammensetzung ihrer Portfolios mitreden. Darum brauche es auch sehr erfahrene Leute vor Ort, welche über entsprechendes Beratungs-Know-how verfügten.

Verantwortlich für die neue Strategie von Clariden Leu in Asien ist Jimmy Lee. Er stiess Anfang dieses Monats von der Deutschen Bank zur Schweier Bank.

Diversifikation und Angemessenheit

Um die Kunden zufrieden zu stellen, sollen zwei bewährte Konzepte neu belebt werden: Erstens sei Diversifikation wieder verstärkt gefragt. Portfolios sollten nicht mehr, wie vor der Krise, blindlings in eine Richtung angelegt werden, sagte Erich Pfister. Zweitens: Angemessenheit. Darunter versteht Pfister, dass die Bedürfnisse der Kunden besser erörtert, verstanden und dementsprechend in Produkte umgesetzt würden.

Schutz vor Übernahmen

Clariden Leu ist seit 1985 in Singapur präsent und besitzt seit 2005 auch eine Offshore Banken-Lizenz. Erich Pfister geht davon aus, dass das Geld, das in den nächsten Jahren in Asien generiert wird, auch in der Region bleibt. Darum müsse die Präsenz noch weiter verstärkt werden.

Zudem werde es in der Region zu Konsolidierungen kommen, sagte Pfister. Kleine Player könnten ganz von der Bildfläche verschwinden. Auch aus diesem Grund möchte Clariden Leu organisch markant wachsen.

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