Die UBS informierte bereits vor Abschluss des ersten Halbjahrs: Die Neugeld-Entwicklung bleibt negativ. Doch die Kernkapitalquote ist gestiegen.

Wie die UBS am Abend gemeldet hat, rechnet sie für das zweite Quartal mit einem Nettoverlust. Die Erwartung gründet auf den vorläufigen Ergebnissen der Monate April und Mai sowie auf dem geschätzten Ergebnis für den Juni.

Der Grossteil des erwarteten Verlusts gründe auf Wertberichtigungen eigener Verbindlichkeiten, ferner auf den Restrukturierungskosten.

Auf der anderen Seite stelle das voraussichtliche operative Ergebnis «gegenüber dem ersten Quartal 2009 eine Verbesserung dar», wie die UBS schreibt. Sie verweist dabei auf das günstigere Marktumfeld für die Investmentbank und auf die geringeren Verluste und Abschreibungen auf den noch verbleibenden Risikopositionen.

Was bereits öfters gemunkelt worden war, bestätigt die Bank: Die Nettoneugeld-Entwicklung in den Vermögensverwaltungs-Einheiten war im zweiten Quartal negativ.

Bund übt sich in Verzicht

Die BIZ-Kernkapitalquote (Tier 1) werde am 30. Juni voraussichtlich höher sein als Ende März; Grund dafür sei ein Abbau der risikogewichteten Aktiven. Hinzu kommt, dass die UBS einigen Institutionellen insgesamt 293 Millionen neue Aktien aus genehmigtem Kapital offerieren konnte; damit beschafft sich die UBS neues Eigenkapital im Umfang von rund 3,8 Milliarden Franken.

UBS schätzt nun, dass sich ihr Tier 1 von 10.5 Prozent (per Ende März) auf rund 11.9 Prozent erhöhen wird.

Umgehend teilte das Finanzdepartement in Bern mit, dass der Bundesrat die Stärkung der UBS-Kapitalbasis begrüsse. Angesichts dieser Kapitalerhöhung sei der Bund bereit zu einer Verkaufsbeschränkung der UBS-Aktien, die aus der Pflichtwandelanleihe resultieren würden – und zwar bis zum 4. August 2009. Eine Weiterplatzierung der Pflichtwandelanleihe sei jedoch weiterhin auch vor dem 4. August möglich, wenn ein Nachfolgeinvestor diese Verkaufsbeschränkung übernimmt.

Ebenfalls gebe es ungeschälert die Möglichkeit, dass der Bund durch Wandlung die maximale Anzahl Aktien anstrebe.

Das präzise Quartalsergebnis gibt die UBS am 4. August bekannt. Im ersten Quartal hatte die Bank knapp 2 Milliarden verloren, nach einem Gesamtjahresverlust 2008 von 20 Milliarden.

 

 

 

 

 

 

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