Die französische Grossbank Société Générale zeigt, wie man alles auf einmal hinkriegt: Kreditkarten-Werbung, Kundenbindung, Public Relations, junge Kundschaft, Imagepflege. Und das für wenig Geld.

Paris, Lille, Lyon, Grenoble, Bordeaux, Montpellier, Toulouse, Aix, Nancy, Nantes: In jeder dieser zehn französischen Städten liegt ein Schlüssel.

Wer einen dieser Schlüssel findet, kriegt die passende Wohnung dazu.

Oder genauer: Er kann dort ein Jahr lang wohnen, gratis und franco – wobei die neue Unterkunft praktischerweise bereits möbliert ist.

Dies das Angebot, welches die Société Générale in der nächsten Woche lancieren wird. Am 2. September beginnt «Un apart à la clé», so der Name des Spiels. Hauptsächlich beworben werden soll damit die Jugend-Kreditkarte Somusic, aber zugleich präsentiert sich die Bank hier einem (jungen) Zielpublikum auf allen Kanälen. Denn natürlich führen die Rätsel, die man bei der Schlüsselsuche lösen muss, erst über eine eigene Website, von dort über den Facebook-Auftritt von Somusic, weiter zu Youtube, es gibt eine App, mit der man sich dann durch die Städte sucht.

Und praktischerweise finden sich die Hinweise, die am Ende zum entscheidenden Schlüssel führen, oft auf Werbebannern im Internet.

Dass die Sache funktioniert, hat Société Générale bereits vorgemacht: Schon letztes Jahr gab es einen ersten, noch kleiner angelegten, Versuch mit der Schlüsselsuche – damals spielten gut 100'000 Personen mit. Und obendrein lief die Sache unter erheblicher Medienresonanz ab.

Auch dieses Jahr wird wieder fleissig auf das Wohnungs-Game verwiesen, sei das in der Lokalpresse der zehn Städte (etwa hier oder hier), sei das auf den Immobilien-Sites (etwa hier oder hier) oder sei das in Studentenmedien (etwa hier).

Rechnet man die Sache durch, und beziffert man dabei Preis einer Wohnung – etwa in Nantes – durchaus grosszügig mit monatlich 1000 Franken, so ahnt man rasch: Da kommt eine grosse Bank mit einem sehr überschaubaren PR- und Werbebudget zu einem beträchtlichen Effekt.

 

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