Ja, das Nummernkonto bei den Schweizer Banken gibt es immer noch, und nun wird es sogar noch massiv teurer – zumindest bei der UBS, wie Recherchen von finews.ch ergaben.

Zugegeben, das anonyme Nummernkonto, wie wir es aus den einschlägigen Hollywood-Filmen kennen, gibt es schon lange nicht mehr – in der Schweiz.

Aber wer es als Kunde doch noch so diskret wie möglich mag, für den halten die Schweizer Banken nach wie vor ein Nummernkonto bereit. Konkret: Der wirtschaftlich Berechtigte dieser Kundenbeziehung ist dabei nur einem ganz kleinen Kreis von Bankmitarbeitern bekannt.

Happige Gebührenerhöhung

Anstatt von einem Nummernkonto spricht die UBS im Kontakt mit der Klientel lieber von einer «Nummernbeziehung» – so auch in ihrem jüngsten Schreiben vom 27. August 2013, das an die entsprechenden Kundschaft ging und finews.ch vorliegt.

Und darin erfährt der geneigte Leser, dass sich seine «Nummernbeziehung» ab Oktober massiv verteuert. Kostete ein Nummernkonto bislang 375 Franken pro Quartal oder 1'500 Franken jährlich, steigt der Preis nun auf 480 Franken je Quartal respektive 1'920 Franken pro Jahr. Oder anders formuliert: Das entspricht einer happigen Gebührenerhöhung von 28 Prozent.

«Service von bester Qualität»

Die UBS begründet diese Massnahme mit den «steigenden regulatorischen Anforderungen», die es zu erfüllen gelte, sowie mit dem Anspruch, «einen Service von bester Qualität» zu gewährleisten.

Während der Kunde letztlich bloss tiefer in die Tasche greifen muss, stellt sich die Schweizer Grossbank mit ihrem Entscheid auf den Standpunkt, dass die technische Infrastruktur und die Sicherheitsmassnahmen der UBS Nummernbeziehung laufend verbessert würden.

«Fels in der Brandung»

Mag aber auch sein, dass die grösste Schweizer Bank in dem Geschäft mit den Nummernkonti ein lukratives Geschäft wittert, nachdem sogar der emeritierte Professor für Bankenwesen, Hans Geiger, vor einiger Zeit in der «Basler Zeitung» (online eine Referenz aus «20 Minuten» dieser Art von Bankbeziehung ein Revival prophezeite.

In der Aufregung um Datenklau und Amtshilfe gegenüber ausländischen Staaten könne das Nummernkonto zum «Fels in der Brandung» werden, erklärte er. «Die Dienstleistung wird sich in der nächsten Zeit grosser Beliebtheit erfreuen», gab sich Geiger überzeugt.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.37%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
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  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
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  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.31%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.66%
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