Was die CS will, wollen die Briten offenbar noch entschlossener: Sie durchforsten die Vermögensverwaltungs-Weltkarte radikal.

Ein Sprecher von Barclays Wealth bestätigte den Sachverhalt gegenüber «Reuters»: Man werde die Vermögensverwaltungs-Dienste in über 100 Länder aufgeben. «Dies ist Teil unserer Strategie, die sich darauf fokussiert, Komplexität zu reduzieren und dort in den Wettbewerb zu treten, wo wir gewinnen können», so der Sprecher.

Die Nachrichtenagenturen «Bloomberg» und «Reuters» berichteten an diesem Donnerstag über Effizenzpläne bei Barclays Wealth. Bis zu 130 Länder könnten danach bis zum Jahr 2016 aufgegeben werden, oder anders: Von derzeit rund 220 Märkten, in denen Barclays Wealth präsent ist, könnten am Ende nur noch 70 übrig bleiben. Dies werde auch zum Abbruch von Kundenbeziehungen führen.

Schon im Frühjahr angekündigt

Das Projekt erinnert an ähnliche Absichten bei Credit Suisse. Die Schweizer Grossbank plant, wie der «Tages-Anzeiger» zu Wochenbeginn gemeldet hatte, den Rückzug aus bis zu 50 Ländern – auch hier im Willen, die Kosten- und Ertragsstrukturen nach Märkten zu optimieren. 

Sowohl Credit Suisse als auch Barclays Wealth hatten im Frühjahr bereits bekanntgegeben, dass sie das Private Banking effizienter strukturieren wollten. Jetzt konkretisiert sich offenbar die Umsetzung.

Zugleich wurde bekannt, dass der Private-Banking-Chef von Barclays, David Semaya, die Bank nach zehn Jahren verlässt. Laut dem Branchendienst «Citywire» in London steht dieser Entscheid im Zusammenhang mit den geplanten Umwälzungen.

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