FDP-Präsident Philipp Müller fordert ein hartes Durchgreifen gegen betrügerische Bankangestellte – er will sie ins «Pfefferland» schicken.

«Die FDP verlangt von den Führungsriegen der Banken, jene Händler, die den Betrug und die Geldgier in den Genen zu tragen scheinen, auszusortieren und ins Pfefferland zu schicken», sagt Philipp Müller (Bild) der «NZZ am Sonntag» (Artikel kostenpflichtig).

«Die regionalen Angestellten der Banken sind stinksauer. Gegen sie wird nun wegen der jüngsten Verfehlung gewisser Händler wieder gestichelt, obwohl sie keine Schuld trifft», so Müller weiter.

Selbstregulierung funktioniert nicht

Seinen Unmut erregt hat die jüngste Untersuchung der Schweizer Finanzmarktaufsicht und der Wettbewerbskommission wegen mutmasslicher Manipulation von Devisenkursen, wie auch finews.ch berichtete.

SP-Nationalrat Corrado Pardini zweifelt an der Arbeit der Finanzmarktaufsicht: «Die Finma hat einmal mehr zu stark auf Vertrauen gebaut.» Es brauche eine stärkere Kontrolle durch die Politik. Die Selbstregulierung des Finanzplatzes funktioniere nicht.

Parlament soll mehr Einfluss nehmen

Seine Parteigenossin Susanne Leutenegger Oberholzer bringt darum das Parlament ins Spiel: «Die SP verlangt, dass der Sachverhalt durch die zuständigen Institutionen (Finma, Weko, Schweizerische Nationalbank) vor der Wirtschaftskommission des Nationalrats geklärt wird und insbesondere auch die nötigen Vorkehrungen und die Auswirkungen auf die reale Wirtschaft.»

Leutenegger Oberholzer will an der kommenden Sitzung der nationalrätlichen Wirtschaftskommission dazu einen Antrag einreichen.

WEKO-Vizedirektor stellt härtere Strafen in Aussicht

Wie die UBS doppelt teuer, würde nachgewiesen, dass ihre Händler auch beim Handel mit Fremdwährungen illegale Absprachen getroffen haben.

Bereits führt die WEKO eine Untersuchung gegen die UBS im Fall von Absprachen bei Libor-Zinssatz. Im Wiederholungsfall sieht das Kartellgesetz eine Verschärfung der Strafe vor. Und obwohl es sich mit dem Devisenhandel um einen anderen Bereich des Bankings handelt, ist die Wertung als Wiederholungsfall wahrscheinlich.

Mehrfacher Verstoss?

Weko-Vizedirektor Patrik Ducrey sagte zur «Schweiz am Sonntag»: «Wenn eine Bank, die vom Libor-Verfahren betroffen ist, noch nach dessen Eröffnung an einer Devisen-Absprache teilgenommen hat, würden wir das mit grosser Wahrscheinlichkeit als mehrfachen Verstoss werten.»

Noch ist unklar, weswegen Weko und Finma ermitteln. Kommuniziert wurde von beiden Behörden diesen Freitag lediglich der Verdacht auf «Manipulation» von Wechselkursen.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.28%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.79%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.91%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.37%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.64%
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