Die Credit Suisse bereitet sich offenbar darauf vor, den französischen Steuerbehörden die Identität von Kunden offen zu legen.

Betroffen sind alle CS-Kunden, die französische Aktien und Finanzinstrumente halten, so ein Bericht der welschen Tageszeitung Le Temps. Die Credit Suisse möchte schnellstmöglich das Einverständnis ihrer Kunden für die Weitergabe der Daten, falls diese durch die französischen Autoritäten gewünscht werde.

Die Titel jener Kunden, die mit dieser Massnahme nicht einverstanden seien und ihre Daten nicht offenlegen möchten, würden am 1. September zum aktuellen Kurspreis verkauft, heisst es weiter in dem Artikel.

Damit dies nicht geschehe, müssten die CS-Kunden sich verpflichten, auf das Bankgeheimnis zu verzichten. Der auf Bankenrecht spezialisierte Anwalt Carlo Lombardini vermutet hierzu: «Die Bank hat offensichtlich ein Risiko entdeckt und möchte ein gefährliches Szenario vermeiden.»

«Wir müssen die französischen Gesetze respektieren»

Die überraschende Aufforderung der Credit Suisse erreichte ihre Kunden zwei Wochen nach der Ratifizierung des neuen Steuerabkommens zwischen Frankreich und der Schweiz. Die Bank beteuert jedoch, ihre Vorsichtsmassnahmen stünden nicht in Verbindung mit den noch andauernden Verhandlungen über ein Doppelbesteuerungsabkommen zwischen der Schweiz und Frankreich.

Jean-Paul Darbellay, Sprecher der Credit Suisse, rechtfertigt das Handeln der Bank damit, dass die französischen Gesetze «auch beim Handel und Verkauf von Finanztiteln und Aktien respektiert werden müssen.»

«Die Credit Suisse will nicht mehr das Risiko eingehen, nicht deklarierte Kunden Finanztitel direkt halten zu lassen», meint ein Steuerexperte aus Paris. Seiner Meinung nach werden sich die Kunden in Zukunft an Fonds unter luxemburgischem Recht halten, mit denen sie die französischen Aktien indirekt halten könnten.

 

 

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