Urs Rohner, Verwaltungsratspräsident der Credit Suisse, sieht das frühere Bonus-System der Grossbank inzwischen kritisch.

Zwar sei es richtig gewesen, mit langen Fristen bis zur tatsächlichen Auszahlung Anreize zu setzen, damit ein Topmanager der Bank über mehrere Jahre treu bleibe, sagte Urs Rohner der «NZZ am Sonntag» (Artikel online nicht verfübar) an diesem Wochenende.

«Allerdings: Im Nachhinein muss man sagen, dass der Hebel viel zu hoch war», so Rohner weiter. Zur Erinnerung: Im Frühjahr 2010 hatte Konzernchef Brady Dougan einen Bonus in Aktien im Gegenwert von 70,9 Millionen Franken erhalten, der aus einem fünfjährigen Mitarbeiterbeteiligungsplan stammt.

Staat sollte Entlöhnungen nicht regulieren

Die 1:12-Initiative, deren Unterstützer Lohnexzesse in Schweizer Konzernen kritisieren, lehnt Rohner ab. «Die Schweiz ist ein liberales Land, in dem alle davon profitieren, dass wir einen flexiblen Arbeitsmarkt haben», sagt er.

«Die Entlöhnung der Mitarbeiter sollte nicht vom Staat reguliert werden. Ich kenne kein rechtsstaatliches und demokratisches Land, in dem das der Fall wäre.»

Investmentbank wird weiter geschrumpft

Darüber hinaus kündigt Rohner an, das Investmentbanking der CS weiter verkleinern zu wollen. «Jetzt beträgt die Kapitalaufteilung zwischen der Investmentbank und der Vermögensverwaltung etwa 60 zu 40», sagt er. «Unser Ziel ist ein Verhältnis von 50 zu 50.»

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