Die britische Finanzaufsicht nimmt Chat-Protokolle mehrerer Devisen-Händler unter die Lupe. Offenbar sind mehrere namhafte Banken im Visier.

Bislang lagen die Anzahl und die Namen der an einer möglichen Währungskurs-Manipulation beteiligten Banken und Händler teilweise im Dunklen. Insider berichteten von rund einem halben Dutzend Finanzhäuser, die in ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren involviert seien.

Medienberichten zufolge sind in der international koordinierten Untersuchung Banken wie Royal Bank of Scotland, J.P. Morgan oder – wie bekannt – auch die UBS in das Visier der Aufseher geraten.

Nun hat sich die Liste der involvierten Banken etwas erweitert. Der Grund dafür: die verdächtigen Händler haben ihre Arbeitgeber gewechselt.

Zeitfenster von mehreren Jahren

Derzeit wertet die britische Finanzaufsicht (FCA) offenbar einen Gruppen-Chat von leitenden Händlern der Grossbanken Barclays, Citigroup und Royal Bank of Scotland aus, wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» berichtete.

Dabei kommen immer mehr Details über die Praktiken der Händler zum Vorschein: Im Laufe der vergangenen drei Jahre hätten sich die Trader virtuell im Bloomberg-Chat über Details ihrer Positionen und Kundengeschäfte geäussert, so die Aussagen von mehreren Personen. Überdies hätten sie Geschäfte getätigt, bevor die Währungs-«Fixings» festgesetzt wurden. 

Deckname: «das Kartell»

Die Chat-Teilnehmer selbst und andere am Markt hätten unter dem Spitznamen «Das Kartell» (The Cartel) ihre möglichen Marktmanipulationen vollzogen. Dies sagten zwei involvierte Händler, die aber wegen ihrer Geschäftsbeziehung zu den anderen Beteiligten nicht genannt werden wollten.

Die Behörde muss nun abwägen, ob es sich hier um einen Versuch der Marktmanipulation handelt. Laut Rechtsexperten dürfte dies wohl vom Detailgehalt der ausgetauschten Informationen abhängen. Vertreter der vier Banken und der FCA wollten die Angelegenheit gegenüber «Bloomberg» nicht kommentieren.

  

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