Das Online Banking der UBS ist kundenfreundlicher geworden. Kunden haben ab Mitte November zugang.

In der Schweiz ist das Online Banking ein zentraler und fest etablierter Kanal, dem es aber seit einiger Zeit an neuen Impulse fehle, schreibt Andreas Dietrich (Bild oben), Professor an der Hochschule Luzern, in seinem IFZ Retail Banking Blog.

Die UBS habe aber nun mit dem neuen Online Banking, das Dietrich vorgängig testen durfte, diesbezüglich einen «schönen und ziemlich grossen Schritt» nach vorne gemacht.

Mitarbeiter haben bereits Zugang

Mitarbeiter der UBS haben bereits Zugang zum neuen Online Banking, sagte eine Sprecherin des Instituts gegenüber finews.ch. Für Kunden werde es ab Mitte November schrittweise aufgeschalten. Ab dem 9. Dezember sollten dann alle 1,3 Millionen Kunden Zugang haben.

Im neuen Online Banking der UBS findet sich der Kunde gemäss Dietrich sehr schnell zurecht. Optisch sei es sehr ansprechend gestaltet und die Vereinfachungen im Zahlungsverkehr, die Tablet-optimierte Version, die Möglichkeit Produkte wie ein Sparkonto direkt online zu bestellen, oder der persönliche Finanzassistent (Personal Finance Management) würden einen Mehrwert für den Kunden bieten.

UBS-Einstiegsseite2

Grundsätzlich sieht Andreas Dietrich Veränderungen respektive Verbesserungen in vier zentralen Bereichen:

  • Personalisierte Einstiegsseite: Diese wurde segmentspezifisch angepasst und ist individuell auswählbar. Privatpersonen und Unternehmen können zwischen zwei unterschiedlichen respektive drei Startseiten auswählen. Allerdings gibt es noch immer nicht viele Möglichkeiten, alles individuell und nach eigenen Bedürfnissen zusammenzustellen.
  • Neues Design: Generell wurden die Grafik und das Design vereinfacht und «verschönert» . Im Bereich des Handels hat der Kunde zudem einen einfachen Zugriff auf die Analysen des Researchs. Er kann sich ebenfalls per SMS oder Email über verschiedene Publikationen benachrichtigen lassen.
  • Personal Finance Management:  Als zweite Bank in der Schweiz, neben der PostFinance (eCockpit), wird die UBS bald ein Personal Finance Management Tool (Persönlicher Finanzassistent) anbieten.
  • Vereinfachungen im Zahlungsverkehr: Der Bereich Zahlungen wurde weiter leicht vereinfacht (mit Zahlungsassistenten; keine repetitiven Erfassungen von Begünstigten respektive schnelles Erkennen von schon einmal getätigten Transaktionen; Automatische Zuordnung, ob roter oder oranger Einzahlungsschein, etc.).

Rolle als Innovstionsleader

«Man spürt auch, dass – nach fünf Jahren Innovations-Stillstand – die UBS ihre alte Rolle als First Mover und Innovationsleader in der Schweiz wieder zurückerlangen möchte», so Dietrich weiter.

Was Dietrich persönlich bei der UBS-Online Version noch fehlt, ist die Möglichkeit der Interaktion. Zwar lässt sich online ein Telefontermin vereinbaren oder ein Secure Email verschicken. Ebenso ist es möglich, über Kontoveränderungen eine SMS zu erhalten. Doch Video-Chats oder Videoberatung werden derzeit noch nicht angeboten.

Beispiel für andere Institute

Der Vergleich des neuen UBS Online Banking mit dem derzeitigen Direct Net der Credit Suisse zeigt gemäss Dietrich grosse Unterschiede. Im eBanking der Credit Suisse habe sich in den letzten zehn Jahren im Front-End «gefühlt» wenig verändert, auch wenn einige Funktionen dazugekommen seien. Er habe aber gehört, dass die Credit Suisse bald ein aufdatiertes e-Banking ausrollen werde.

Es bleibe für den Kunden zu hoffen, dass durch den Druck der UBS, der PostFinance oder der Raiffeisen (welche auch ein «neues» Online Banking anbieten wird) noch andere Institute nachziehen werden, so Dietrich abschliessend.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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