Jahr für Jahr gibt es weniger Banken in der Eurozone. Schwächelnde Institute werden aber nicht übernommen, sondern wegrationalisiert. Die Erträge sinken schneller als die Kosten.

Ende 2012 gab es in der Eurozone 6'018 Kreditinstitute, und damit 191 Institute oder 3,1 Prozent weniger als im Vorjahr, wie dem «Banking Structures Report» der Europäischen Zentralbank zu entnehmen ist. Über die Periode 2008 bis 2012 nahm die Zahl gar um 592 Banken oder 9 Prozent ab.

Auf konsolidierter Basis belief sich die Zahl der Institute Ende 2012 auf 2'645 verglichen mit 2'909 Ende 2008. Die aussereuropäischen Vertreter verringerten sich von 734 auf 708.

Nur in Luxemburg und Malta gibt es mehr Banken

Mit Ausnahme von Luxemburg und Malta verringerte sich in allen Ländern die Zahl der Institute. Nicht überraschend ist dabei, dass Griechenland, Spanien und Portugal das grösste Bankensterben aufweisen.

Der Rückgang der Anzahl Banken ist gemäss der Studie das Resultat eines laufenden Rationalisierungsprozesses. Abzulesen sei dies unter anderem auch darin, dass die Banken ihre Filialnetze deutlich gestrafft hätten, wodurch wiederum die Anzahl der betreuten Kunden pro Filiale gestiegen sei.

So sank die Zahl der lokalen Niederlassungen sich seit 2008 bis Ende 2012 um 9 Prozent auf 16'294.

Keine Grenzüberschreitende Übernahme

Die rückläufige Anzahl an Instituten sei nicht etwa auf eine verstärkte Konsolidierung zurückzuführen, hält die Studie fest. Im Gegenteil: Die Übernahme- und Fusionsaktivitäten haben seit 2008 sowohl im Wert als auch in der Anzahl Transaktionen laufend abgenommen. Der Trend habe sich zudem in den vergangenen drei Jahren verstärkt, heisst es im Report.

Der Gesamtwert der Transaktionen verringerte sich seit 2008 um das vierfache auf rund 10 Milliarden Euro. Zudem gab es in diesem Zeitraum keine grössere grenzüberschreitende Übernahme.

Kosten bleiben hoch

Die Profitabilität der Institute ist während der Krisenperiode tief geblieben. Die Kosten scheinen einzelne Banken im Griff zu haben. Denn die Cost/Income-Ratio verbesserte sich im Median der Banken in der Periode von 70 Prozent auf 62 Prozent, dies bei sinkenden Erträgen.

Im Durchschnitt blieb die Cost/Income Ratio aber stabil. Die Institute vermochten die sinkenden Erträge demnach nicht vollständig durch tiefere Kosten zu kompensieren.

Dabei blieben die Personalkosten, der grösste Kostenblock der Banken, im gesamten Sektor auf gleichem Niveau. Die Branche erzielte somit keine grossen Einsparungen durch Entlassungen.

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