Bank in der Schweiz gleich Vehikel zur Steuerumgehung: Nun wird das beliebte Empörungsmuster in Dänemark durchgespielt.

Aus Schweizer Sicht wäre die Sache ja tröstlich: Zur Abwechslung bekommt mal ein anderes Finanzhaus ein PR-Problem wegen Steueroptimierungs-Tipps für seine Kunden. Die dänische Jyske-Bank wurde in dieser Woche vom Staatssender DR blossgestellt: Mit versteckter Kamera zeigten die Journalisten, wie sie in der Zürcher Niederlassung von Jyske weitreichende Tipps zur Steuerersparnis erhalten hatten.

Mittlerweile wirkt der Fall allerdings eher als Musterbeispiel, wie weit es geht mit der Vorwurfshaltung gegenüber Banken und ihrer Funktion in der Schweiz.

Die Jyske Bank, Dänemarks drittgrösstes Finanzinstitut, hatte sich gegen die im Fernsehbeitrag enthaltenen Vorwürfe gewehrt: Man offeriere ausschliesslich legale Steuermöglichkeiten. Die Bank kündigte zudem an, die TV-Leute  in der Schweiz einzuklagen – schliesslich ist das Mittel der versteckten Kamera hier faktisch verboten.

Mehrstufiger Plan

Doch die dänische Öffentlichkeit diskutiert eifrig über die Grenzüberschreitungen der Banker, grosse Zeitungen gehen den Summen nach, welche die Bank in Steueroasen verschoben haben könnte. Und an diesem Donnerstag wurde die nächste Runde eröffnet, die TV-Leute legten einen drauf. Sie veröffentlichten einen Brief von Jyske Bank (Schweiz) Private Banking an einen Kunden. Darin wird dem «kære kunde» geraten, seine Anlagen zu «rebalancieren», um Quellensteuern zu vermeiden.

Enthalten sind auch Vorschläge für einen mehrstufigen Plan, um dies zu erreichen. Geraten wird unter anderem, eine Summe in die Schweiz zu verlagern.

Das lange Gedächtnis

Das Dokument soll das Argument von Jyske entkräften, man habe keine Steuertipps erteilt beziehungsweise Steuertricks ermöglicht – schliesslich fungiere die Bank nicht als Steuerberaterin. 

Ein bemerkenswertes, doch nur am Rande erwähntes Detail findet sich im Briefkopf: Das Schreiben von der Zürcher Wasserwerkstrasse stammt vom Mai des Jahres 2005. Auch dies dürfte in vielen Schweizer Banken vertraut vorkommen – die Tatsache, dass man heute mit Fällen aus der Zeit vor der Finanzkrise (und aus einer steuerpolitisch völlig anderen Atmosphäre) konfrontiert wird.

Die Jyske Bank widerspricht jedenfalls erneut den Anschuldigungen, welche «DR» aus dem Brief von 2005 herausgelesen hat: Auch in diesem Schreiben gehe es bei genauer Betrachtung nicht um Steuerberatung, so Private-Banking-Chef Jens Lauritzen in einem Mail. Sondern das Thema sei eine administrative Reorganisation bei einem Fondsanbieter.

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.64%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    19.23%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.49%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.43%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.21%
pixel