Die Credit Suisse will ihr Privatkunden-Geschäft in Deutschland weitgehend abstossen – und soll nun zwei ernsthafte Interessenten an der Angel haben.

Die Spatzen pfeifen es seit Sommer von den Dächern: Die Credit Suisse will sich von einem grossen Teil des deutschen Onshore-Geschäfts trennen. Genauer: Sie sucht einen Käufer für das Geschäft mit Kunden, die zwischen 50'000 und 1 Million Euro anzulegen haben.

Laut deutschen Medien sollen sich schon die DZ Bank, die Commerzbank und M. M. Warburg über die Bücher des CS-Bereichs gebeugt haben. Es geht um 5 bis 7 Milliarden Euro an Assets under management.

Wie die «Frankfurter Allgemeine» nun meldet, bleiben jetzt noch zwei Interessenten übrig: Es sind die Bethmann Bank in Hamburg und das Bankhaus Merck Finck & Co aus München.

Deutschland-Desk in Zürich?

Bethmann, eine ABN-Amro-Tochter, beschäftigt rund 400 Mitarbeiter und hat laut eigenen Angaben 22,5 Milliarden Euro an verwalteten Vermögen. Merck Finck beschäftigt ebenfalls etwa 400 Personen, weist aber nur rund 11 Milliarden Euro an AuM aus; die Privatbank ist eine Tochter der Luxemburgischen KBL und gehört damit indirekt Investoren aus Katar.

Eine der beiden Privatbanken werde nach Informationen der FAZ wohl «noch vor Weihnachten» den Zuschlag erhalten. Weder CS noch die Kaufinteressenten wollten dies kommentieren.

Die beiden Private-Banking- respektive Wealth-Management-Chefs der CS, Hans-Ulrich Meister und Robert Shafir, hatten erst an diesem Dienstag wieder in einem «Reuters»-Interview betont, dass man auf schwerreiche Kunden fokussieren wolle. Die Deutschland-Pläne, bei denen man sich auf Kunden ab 1 Million Euro konzentrieren will, passen in dieses Bild.

Die «Frankfurter Allgemeine» weist allerdings darauf hin, dass die Interessenten hier vielleicht widersprechen könnten – und diese Kunden mitübernehmen möchten.

Laut den (ungenannten) Quellen der FAZ sollen deutsche Kunden mit mehr als 1 Million Euro künftig von Zürich aus betreut werden.

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