Die Bank sorgt mit ihren Verbindungen zur Universität Zürich erneut für Gesprächsstoff. Dieses Mal nicht wegen Sponsorengelder, sondern wegen der Kündigung einer Zusammenarbeit.

Im vergangenen Sommer habe die UBS nach 16 Jahren die Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut Öffentlichkeit und Gesellschaft (fög) beendet, wie die «Zürcher Studierendenzeitung» mitteilt. Das für sein «Jahrbuch Qualität der Medien» bekannte Institut der Universität Zürich erforschte bis dahin, wie Medienberichte das Ansehen der Grossbank beeinflussen.

Neben der UBS sei auch die Regierung des Fürstentums Liechtenstein abgesprungen. Dem Forschungsinstitut entgingen damit Einnahmen von 350'000 Franken im laufenden und 700'000 Franken im kommenden Jahr.

Mitarbeitende wurden bereits im Mai informiert

Bereits Anfang Mai habe der Co-Institutsleiter Mark Eisenegger die Mitarbeitenden über den Ausfall informiert. Er schrieb, die UBS habe zu «einem deutlich kostengünstigeren Anbieter» gewechselt. Die Bank habe die Absage mit «einem Mix aus der Breite des Angebots und den Kosten» begründet.

Den Ausschlag für den Abgang der Bank dürfte gemäss der Zeitung der Umstand gegeben haben, dass das Institut keine sozialen Medien analysiert. Institutsleiter Kurt Imhof halte wenig von dieser Forschung «Wir wollen keine Facebook-Seiten untersuchen. Das ist unseriös», sagte er gegenüber der Zeitung.

Firmen hätten aber ein Interesse daran, da sie hoffen, eine direkte Begegnung mit den Kunden zu erreichen. Imhof bringt den Absprung der Grossbank auch mit deren Geschäftsgang in Zusammenhang. 

Mehr zivilgesellschaftliche Gelder einwerben

Das Gewinner-Projekt der deutschen Konkurrenz ist gemäss Imhof nicht nur billiger, sondern gehe auch weniger in die Tiefe, sagte er weiter.

In Zukunft will das Forschungsinstitut mehr zivilgesellschaftliche Gelder einwerben, um solchen finanziellen Problemen vorzubeugen.

Proteste gegen Sponsoring

Vergangene Woche rief der Sponsoring-Vertrag der Universität Zürich und der UBS Wissenschaftler auf den Plan. Teile des Abkommens waren bis dahin geheim gewesen, mussten aber auf Druck von Medien offengelegt werden. In einem «Zürcher Appell» nahmen darauf über 1'000 Wissenschaftler den 100-Millionen-Vertrag zum Anlass, gegen diese Art von Kooperation zwischen einem Unternehmen und einer Universität zu protestieren.

 

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