Weltweit senken die Investmentbanken die Saläre weiter. Aber in den USA tun sie es langsamer als in Europa.

Eine Analyse der «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) zeigt, dass neun der zehn grössten Investmentbanken in den USA und in Europa das dritte Jahr hintereinander Saläre und Boni senken. Im Median würden 2013 die Vergütungen um 5 Prozent schrumpfen, beruft sich die Zeitung auf die Quartalsberichte der Banken.

Gemäss diesen hätten die Investmentbanken nach neun Monaten zusammen 51,4 Milliarden Dollar für Saläre und Vergütungen vorgesehen. Vor einem Jahr waren es noch 5 Prozent mehr gewesen. Im selben Zeitraum sind die Profite der Banken um 10 Prozent gestiegen.

Aktionäre erhalten dafür mehr

Tom Gosling vom Beratungsunternehmen PwC sieht dies als anhaltenden Trend bei den Banken, welche begonnen hätten, Aktionäre auf Kosten der Mitarbeiter stärker am Erfolg teilhaben zu lassen.

Aufgrund der Quartalsberichte ist ebenfalls ersichtlich, dass sich zwischen den Europäischen Investmentbanken und den US-Konkurrenten langsam aber sicher eine Lohnschere auftut: Banken wie Goldman Sachs, JP Morgan oder Morgan Stanley kürzen ihre Vergütungen zwar auch, nämlich zwischen 5 und 3 Prozent.

Investment Banking wird regionaler

In Europa sind die Einschnitte deutlicher, nämlich 17 bis 5 Prozent bei Barclays, HSBC, UBS, Deutsche Bank und Credit Suisse. Bei der Royal Bank of Scotland wurden nach drei Quartalen sogar 27 Prozent weniger Mittel für Boni und Saläre bereit gestellt.

Dies sei ein relativ neues Phänomen, sagt Alan Johnson von der Beratungsfirma Johnson Associates. Investment Banking wandle sich von einem globalen zu einem eher regionalen Geschäft.

Die FT-Analyse offenbart aber nicht, dass Banker in der Schweiz grundsätzlich besser entlöhnt werden, als ihre Kollegen beispielsweise in London, wie finews.ch kürzlich anhand anderer Erhebungen darlegte.

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