Der Genfer Bankier François Reyl, Mitbesitzer der gleichnamigen Banque Reyl, darf nach einer ersten Einvernahme in Frankreich das Land nicht mehr verlassen.

François Reyl (Bild), Firmenchef und Mitbesitzer der Banque Reyl, ist bereits am Donnerstag von den französischen Untersuchungsbehörden verhört worden.

Die Justiz wirft im ihm vor, einigen wenigen Kunden bei der Steuerhinterziehung Beihhilfe geleistet zu haben, wie die Bank Reyl am Freitag mitteilte.

Von seiner Funktion temporär enthoben

Seither darf François Reyl offenbar Frankreich nicht mehr verlassen, wie weiter zu erfahren ist. Unter diesen Umständen kann er vorderhand auch nicht mehr seiner Funktion als Generaldirektor der Bank nachkommen.

Das Institut zeigt sich empört über dieses Vorgehen und betont gleichzeitig, dass sämtliche Vorkehrungen getroffen worden seien, um den Geschäftsbetrieb der Bank weiterzuführen. François Reyl hat in Frankreich Berufung gegen das Vorgehen eingelegt.

«Total unverhältnismässig»

Weiter bezeichnet die Banque Reyl die Massnahmen der französischen Behörden als «total unverhältnismässig und ungerechtfertigt». Sie würden die Bemühungen der vergangenen Monate, den Forderungen der Behörden nachzukommen, völlig ignorieren, schreibt das Genfer Geldhaus und unterstreicht, sich stets an die Schweizer Gesetze und internationalen Konventionen gehalten zu haben.

In dem Fall geht es um ein Konto des früheren französischen Budgetministers Jérôme Cahuzac, das er in seiner Steuererklärung nie ausgewiesen hatte. Der Politiker hatte monatelang die Existenz einer solchen Bankbeziehung bestritten, musste dann aber doch klein beigeben. Zunächst lag das Geld, es handelte sich offenbar um 685'000 Euro, bei der UBS und wurde dann zur Banque Reyl transferiert. Diese überwies das Geld dann an ihre Filiale in Singapur.

Vater ebenfalls angeklagt

Die Reyl-Gruppe schreibt abschliessend in dem Communiqé, man habe bereits vor Jahren die Verschärfung der Gesetze antizipiert und die einzelnen Geschäftsbereiche diversifiziert, um sowohl einer privaten wie auch einer institutionellen Klientel zu entsprechend – dies erkläre den Erfolg des Unternehmens heute.

Die Genfer Bank Reyl wurde 1988 von Dominique Reyl, dem Vater von François Reyl, gegründet. Offenbar soll der Vater ebenfalls noch vor Weihnachten von den französischen Behörden einvernommen werden, wie französische Medien berichten. Er ist im Fall Cahuzac ebenfalls angeklagt. 

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