Im Gegensatz zu allen Erwartungen und entgegen den Empfehlungen der Finma wird sich die Zürcher Bank der Kategorie 3 im US-Programm anschliessen. Damit ist die Überraschung perfekt.
Der Schweizer Vermögensverwalter Vontobel wird sich als Institut der Kategorie 3 dem so genannten US-Programm anschliessen, das zwischen der Schweiz und den Vereinigten Staaten von Amerika zur Regelung des Steuerdisputs ausgehandelt wurde, wie die Bank am Dienstag überraschend mitteilte.
Gänzlich unerwartet
Konkret bedeutet das: Finanzinstitute der Kategorie 3 haben gemäss Definition keine US-Steuergesetze verletzt und sind von Bussenzahlungen befreit. Auch die Auslieferung von Mitarbeiterdaten entfällt.
Dieser Entscheid kommt gänzlich unerwartet, nachdem Patrick Raaflaub, Direktor der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma), vergangene Woche die Banken energisch dazu aufgefordert hatte, sich im «Zweifelsfall» in die Gruppe 2 einteilen zu lassen. Die Frist für die Einteilung lief am gestrigen Montag, 9. Dezember 2013, ab.
In den Mühlen der US-Justiz
Banken der Gruppe 2 – man rechnet mit rund 80 Instituten – müssen hohe Bussen vergegenwärtigen. Deshalb sind sie der eigentliche «Weihnachtsbraten» für das amerikanische Justizdepartement (DOJ), wie die «Neue Zürcher Zeitung» in ihren Spalten unlängst feststellte.
Zudem müssen alle Informationen zum grenzüberschreitenden Privatkundengeschäft mit den USA, inklusive Namen und Funktion der beteiligten Mitarbeiter und Dritten, aber auch anonymisierte Angaben zu aufgelösten Kundenbeziehungen inklusive Leaver-Listen geliefert werden. Die Banken müssen zudem mit einer Präsentation vors DOJ treten.
Umsichtige Geschäftspolitik
Doch entgegen der weit verbreiteten Annahme haben nun doch nicht alle Schweizer Banken klein beigegeben. Offensichtlich ist es möglich, dank einer umsichtigen Geschäftspolitik und frühzeitigen Vorkehrungen sich der Kategorie 2 zu entziehen, wie das Beispiel Vontobel zeigt.
Die Bank hat gemäss eigenen Angaben ihr Geschäftsmodell für US-Privatkunden frühzeitig zukunftssicher ausgerichtet und proaktiv angemessene Vorkehrungen zur Etablierung eines tragfähigen Geschäftsmodells umgesetzt.
Frühzeitig Massnahmen ergriffen
So wurden bereits ab 2008 nachhaltige Massnahmen ergriffen und insbesondere sämtliche von Vontobel betreuten US-Privatkunden in der Folge in die eigens hierfür gegründete SEC-lizenzierte Tochtergesellschaft Vontobel Swiss Wealth Advisors überführt.
Das Asset Management- sowie das Brokerage-Geschäft mit US-Kunden betreibt Vontobel bereits seit den frühen achtziger Jahren über SEC-lizenzierte Geschäftseinheiten.
Lokale Kundschaft
Zur Erinnerung: In der Kategorie 1 befinden sich die 14 Banken, die schon seit langer Zeit hohe Strafen erwarten müssen; in der Kategorie 4 sind Finanzinstitute mit vorwiegend lokaler Kundschaft und ohne Bezug zu den USA. Schätzungen gehen hier von etwa 100 Teilnehmern aus.
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Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.26.02%
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Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.18.74%
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Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.28.38%
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Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.9.47%
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Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.17.39%
