Während die Digitalisierung alle Lebensbereiche revolutioniert, hinkt die Schweizer Bankenlandschaft dem Wandel hinterher. A.T. Kearney warnt: Viele Geldhäuser drohen die Entwicklung ganz zu verpassen.

Das Beratungsunternehmen A. T. Kearney hat zusammen mit dem europäischen Banken-Netzwerk Efma den sogenannten «Digital Banking Readiness Index» erstellt. Dieser misst den Grad der Digitalisierung der Bankangebote im Privatkundengeschäft, aber auch jenen der IT, der Kultur und der Organisation der jeweiligen Bank.

Laut dem Index sind die Schweizer höchstens Mittelmass. Sie liegen auf Platz zwölf von 27 Ländern, zwar noch vor Deutschland und Frankreich, aber hinter Österreich, Dänemark, Singapur und Grossbritannien. Bei den Spitzenreitern sind sowohl Banken als auch Kunden und regulatorisches Umfeld auf die Digitalisierung eingestellt.

digi bank index

 

Foto- und Musikbranche als warnendes Beispiel

Gemäss den Verfassern der Studie drohen viele Geldhäuser rund um den Globus eine wichtige Entwicklung zu verpassen. «Die Bankbranche wäre nicht die erste, die von der Schnelligkeit der digitalen Transformation überrascht wird», sagt Daniela Chikova, Bankenexpertin bei A.T. Kearney. «In der Foto- und Musikbranche hat die Digitalisierung über Nacht die Geschäftsmodelle großer Konzerne in Frage gestellt. Die Banken sollten daher unbedingt dafür gewappnet sein».

Die Spitzenreiter tun eben dies. Sie würden sich mit Leidenschaft auf das Thema Digitalisierung stürzen, halten die Verfasser fest. Zwar gehörten digitale Vertriebswege, mobiles Banking und die digitale Brieftasche in vielen Banken bereits zu den Standards. Auch in der Vermögensverwaltung seien viel geschehen.

Neue Erkenntnis - alte Abläufe

Doch genüge das nicht. Die Banken müssten ihre Produkte, Plattformen und Prozesse komplett überdenken, so der Rat der Experten. Dies betreffe insbesondere auch die Organisation der Bank. Die Erkenntnis, dass digitale Innovation ein Schlüssel zur Zukunft des Bankings ist, nützt nichts, wenn die alten Strukturen in den Banken noch immer die Abläufe bestimmen.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.29%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.79%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.9%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.4%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.61%
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