Während der Umbruch in der Schweizer Bankenlandschaft längst mit der Gemütlichkeit in der Branche aufgeräumt hat, stehen im kommenden Jahr einige Manager besonders unter Strom. Diese zehn Banker müssen liefern.

Thomas Gottstein 160 kopieThomas Gottstein, Credit Suisse: Der Investmentbanker ist neu (finews.ch berichtete) für die vermögendsten Kunden im Schweizer Geschäft der Credit Suisse verantwortlich wie für die Externen Vermögensverwalter. Die Klientel ist anspruchsvoll und der interne Kostendruck hoch. Gottsteins Aufgabe wird es sein, den Ertrag pro Kunde zu steigern, in dem er sie auch der Investment Bank zuführt. Das wäre ein Ziel der One-Bank-Strategie, von der sich die Credit Suisse so viel versprochen hat.

andreas sturm kopieAndreas Sturm, Basler Kantonalbank: Als neuer Bankratspräsident hat Andreas Sturm zunächst eine Aufgabe: Die Basler Kantonalbank aus den (negativen) Schlagzeilen herauszuhalten. Nach den Skandalen im Privatkunden- und im Handelsgeschäft muss er die Unternehmenskultur grundlegend erneuern. Mit Aufräumarbeiten und der Verstärkung der internen Kontrolle allein ist nicht getan.

 

Marc SteinkatMarc Steinkat, Commerzbank: Die Ansage ist gemacht: Die Commerzbank will ein gewichtiger Player im Schweizer Firmenkundengeschäft werden, wie finews.ch. Als neuer Schweiz-Chef steht Marc Steinkat von Frankfurt aus unter besonderer Beobachtung. Jetzt beginnt die Knochenarbeit: Standorte eröffnen, Kundenberater rekrutieren, Geschäfte anstossen. Um die Ziele zu erreichen, muss Steinkat Marktanteile von den Platzhirschen UBS, Credit Suisse und Zürcher Kantonalbank holen.

Volker BuschmannVolker Buschmann, M&G: Unter der Leitung von Volker Buschmann will der britische Asset Manager M&G ein Stück vom Schweizer Kuchen holen. Nach der Eröffnung einer Niederlassung in Genf im Vorjahr, wird in Zürich 2014 ein weiteres Büro eröffnet, um den Fonds-Vertrieb auch in der Deutschschweiz zu beschleunigen. Dies wird auf Grund der breiteren Konkurrenz schwieriger werden, als in der Westschweiz, wo M&G bislang den grössten Teil seines Wachstums in der Schweiz erzielt hat.

jean pierre stillhartJean-Pierre Stillhart, Vontobel: Das Private Banking in der Bank Vontobel ist im Vergleich zum Asset Management und der Investment Bank noch nicht so richtig auf Touren gekommen, seit Zeno Staub 2011 das Zepter in der Bank übernommen hat. 2013 hat sich im stagnierenden Private Banking aber einiges getan: Jean-Pierre Stillhart trat in die Fussstapfen des geschassten Duri Prader als Private-Banking-Chef Schweiz und lieferte prompt bessere Resultate. Jetzt muss er beweisen, dass die Fortschritte nachhaltig sind.

e michaanEdmond Michaan, J. Safra Sarasin: 2014 muss für Edmond Michaan an der Spitze der Bank J. Safra Sarasin sowas wie ein Jahr der Konsolidierung werden. Die Privatbank möchte sich als Spezialistin in Sachen Nachhaltigkeit positionieren. Doch musste man 2013 den Eindruck erlangen, dass das Personal nicht mitspielt. Neben dem CIO und einer 40-köpfigen Mannschaft in Basel verliess auch das Kommunikationsteam die Bank. In Deutschland schreibt die Bank rote Zahlen und ist mit Klagen konfrontiert. Wiederherstellung der Reputation wird 2014 eine der Aufgaben für Michaan sein.

Andrea OrcelAndrea Orcel, UBS: Der Italiener baut an einer neuen Investment Bank der UBS. Das Handelsgeschäft im Bereich Fixed Income ist Geschichte, die Zeiten der jungen wilden Trader sind vorbei. Die Profite sollen 2014 aus dem Beratungsgeschäft kommen: M&A, Transaktionen, Börsengänge, Emissionen. Um den Rückstand zu den Marktführern wettzumachen, wirbt Orcel hochkarätige Wall-Street-Banker von der Konkurrenz ab. Die sind erfahrungsgemäss nicht billig. Orcel muss 2014 mit seiner Strategie beweisen, dass sie funktioniert.

Patrick OdierPatrick Odier, Bankiervereinigung: Der Präsident der Bankiervereinigung tritt nochmals für drei Jahre an und steht vor dem Scherbenhaufen seiner letzten Amtszeit: Die Abgeltungssteuer ist geplatzt, Lex USA im Parlament durchgefallen, die Weissgeldstrategie ist umstritten wie auch der von Odier geforderte Automatische Informationsaustausch. Der Genfer muss dem Verband wieder eine stärkere Stimme verleihen und die zerstrittenen Banken auf eine gemeinsame Strategie einschwören.

gatesmanGregory F. Gatesman, Julius Bär: Die Integration des internationalen Wealth-Management-Geschäfts von Merrill Lynch ist der Job des COO der Bank Julius Bär. Bislang ist das Gregory F. Gatesman recht gut gelungen. Zwar hat er den Integrationsaufwand zu Beginn etwas zu tief angesetzt, doch scheinen die Kosten nicht aus dem Ruder zu laufen. Gemäss Plan ist aber erst Halbzeit und mit der Integration allein ist es nicht getan. Damit das zugekaufte Geschäft auch den angestrebten Gewinnbeitrag leistet, muss Gatesman es restrukturieren.

Markus GygaxMarkus Gygax, Valiant: Der frühere Postfinance-Chef ist der neue Hoffnungsträger bei der Valiant-Gruppe. Sie hat ihren Ruf mit Mitarbeiter-Optionsprogrammen und Kursmanipulationen ramponiert. 2013 war das Jahr der personellen Erneuerungen. 2014 muss Gygax zeigen, dass er der Bank das neue Gesicht verleihen und das verlorene Kundenvertrauen wieder herstellen kann. Und er muss zeigen, dass er als CEO nicht bloss der verlängerte Arm des Verwaltungsratspräsidenten Jürg Bucher ist.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.37%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.79%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.86%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.33%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.65%
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